Krankheitsbedingt führte Marc Schmitz, stv. Landesinnungsmeister und Obermeister Köln, am 10. Oktober durch die Veranstaltung. An seiner Seite Hauptgeschäftsführer Frank Hehl.
Stv. Hauptgeschäftsführerin gewählt
Der Übergang in die Zukunft ist geebnet: Nach der Wahl von Frank Hehl zum neuen Hauptgeschäftsführer Anfang des Jahres, wählten nun 57 Delegierte mit 102 Stimmen aus 35 nordrhein-westfälischen Innungen Susan Meurer einstimmig ab 1. Februar 2025 zur neuen stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin und Geschäftsführerin Betriebswirtschaft.
Die 47-jährige Hildenerin wechselte Anfang 2024 von einem großen Pumpenhersteller ins Fachverbands-Team und lebt nach eigener Aussage: „für die Themen Prozesse, Digitalisierung, Change-Management und Führung“. Darüber hinaus ist sie für die Finanzen und das Personalwesen des Fachverbandes verantwortlich. Mit ihrer Wahl tritt Susan Meurer an die Seite von Frank Hehl. Ein industriegeprägtes Duo, das frischen Wind in die Führungsebene des größten deutschen SHK-Landesverbandes bringt und einiges vorhat.
Verabschiedung von Alfred Jansenberger
Der Wahl von Susan Meurer war die satzungsgemäße Abberufung von Alfred Jansenberger vorangegangen. Ein weiterer Schwerpunkt der Mitgliederversammlung, die offizielle Verabschiedung der allseits beliebten und geschätzten Fachverbands-Persönlichkeit, erfolgte im späteren Verlauf. Der gebürtige Österreicher wurde zunächst von seinen Geschäftsführerkollegen Norbert Schmitz und Peter Schlüter mit launigen Anekdoten bedacht. Seitens des Vorstandes wurde er von Hans-Werner Eschrich, stv. Landesinnungsmeister und Obermeister Düsseldorf, mit außerordentlichem Dank und von Ralf Cremer, Innung Köln, mit einem Festorden ausgezeichnet.
Sichtlich bewegt trat er an das Podium und bedankte sich für 32 Jahre Zusammenarbeit: „Ich habe die Hälfte meines Lebens im Verband verbracht. An Angeboten hat es nicht gefehlt, vielmehr habe ich mich aktiv für das Handwerk entschieden und kann jetzt sagen, es war ein sehr erfülltes Berufsleben. Ich bin dankbar dafür, dass ich für das Handwerk arbeiten durfte. Es hat Spaß gemacht.“ Aktuell gibt es noch die Möglichkeit, Alfred Jansenberger auch in seiner Funktion als betriebswirtschaftlicher Berater und Mediator zu kontaktieren. Er bleibt dem Verband noch bis zum 31. Januar 2025 erhalten.
Geschäftsberichte: Unternehmererklärung zum GEG in Kürze verfügbar
Der erste Geschäftsbericht von Frank Hehl umfasste allerlei Informationen zur Neuausrichtung des Fachverbandes sowie zu unterschiedlichen politischen Belangen. So berichtete er, dass Landesinnungsmeister Ulrich Grommes in Kürze zum Wärmeplanungsgesetz NRW von den Fraktionen des Landtags als Experte angehört wird, um dort die Sicht des installierenden Handwerks einzubringen. Außerdem informierte Hehl über den Sachstand zum künftigen Wegfall der Förderung der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜBL). Dabei betonte er: „Der im Haushalt 2025 von NRW geplante komplette Wegfall der Förderung der ÜBL in der Grundstufe von ca. 20 Mio. Euro, zugunsten einer Infrastrukturförderung einzelner Projekte, ist nicht akzeptabel. Die Investition in die Infrastruktur wurde jahrzehntelang vernachlässigt und jetzt soll gerade bei den dringend benötigten jungen Fachkräfteanwärtern gespart werden. Aber es zeichnet sich möglicherweise ein Kompromiss ab, der eine Balance zwischen Grundstufenförderung und Infrastrukturinvestitionen beinhaltet. Die Förderung der Fachstufe steht nicht zur Disposition.“
Norbert Schmitz, Geschäftsführer Technik, stellte die geplanten Highlights aus seiner Abteilung für den Herbst und Winter 2024/2025 vor. So entwickelte er gemeinsam mit einer Handvoll Kollegen der „Bundesfachgruppe SHK“ die Unternehmererklärung nach §96 Gebäudeenergiegesetz (GEG) in einer Kurz- und einer Langfassung. Diese werden in den kommenden Tagen in den digitalen Formular-Assistenten überführt und für Innungsfachbetriebe mit Lizenz verfügbar sein. Darüber hinaus wird das Schulungsportfolio des Fachverbandes erweitert, beispielsweise um die Themenkombination Wärmepumpe und Photovoltaik. Auf dem Plan stehen zwei Mal drei Schulungstage für Betriebsinhaber und technisches Führungspersonal. Abschließend kündigte Schmitz an, dass, neben den regulären Gas- und Öl-Schulungen und den Fresh-Ups, in Zukunft die Brancheninitiative „Fit für Trinkwasser“ ein fester Bestandteil des Weiterbildungskatalogs sein wird.
Aus aktuellem Anlass ging Peter Schlüter in seinem Geschäftsbericht Recht auf die bedingte Vertragsgestaltung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ein und erläuterte den rechtlichen Hintergrund der Vorgabe, dass Verträge mit Kunden seit September von der Erteilung der Förderzusage abhängig zu machen seien. Im Hinblick auf die viel diskutierte Frage, was in Wärmenetzgebieten für andere Heizungsformen gelte, sprach er auch Anschluss- und Benutzungszwänge an. Diese müssten von den Kommunen richtig ausgestaltet werden und unter anderem Befreiungen und Ausnahmen für solche Wärmeerzeuger vorsehen, die bereits den GEG-Vorgaben entsprechen. In dem Zusammenhang seien zum Beispiel auch Äußerungen des Habeck-Ministeriums zur Zulässigkeit von Wärmepumpen bei Fernwärme zu sehen. In dem Zusammenhang verwies Hehl auf die FAQ Nr. 8 zur Wärmeplanung unter www.energiewechsel.de: „Auf der offiziellen Verbraucherinformationsseite des Ministeriums steht schwarz auf weiß, dass Wärmepumpen und andere GEG-konforme Anlagen nicht wieder ausgebaut werden müssen, auch wenn eine Fernwärme-Satzung einen Anschluss- und Benutzungszwang vorsieht.“
Aus der Betriebswirtschaft berichten gemeinsam Jansenberger und Meurer. Zuständig für Personal informierte Meurer über die aktuellen Veränderungen. Hinzu gekommen sind neben ihr, Andreas Stillecke als neuer technischer Berater, Verena Baptista als Assistentin der Hauptgeschäftsführung, sowie Sven Krakan am Empfang in der Geschäftsstelle. Im Februar 2025 kehrt Marketing-Referentin Nina Esche aus ihrer Elternzeit zurück. Meurer berichtete zudem über interne Themen wie: Onboarding, IT-Prozesse und Handhabung der E-Rechnung. Zu letzterer verwies Jansenberger auf eine Befragung des Großhandels, über deren Ergebnisse demnächst berichtet wird. Anschließend blickte er zurück auf die Veranstaltung SHK-Boxenstopp, die am 28. August als neues Format des Fachverbandes in Ratingen stattfand, und kündigte eine Neuauflage in 2025 an. Als neuestes Excel-Tool stellte er den Azubikosten-Assistent vor. Dieser informiert über die Ausbildungskosten in den 3,5 Lehrjahren und über Möglichkeiten der Weiterberechnung. Nutzer können ihre eigenen Werte verwenden.
Ebenfalls erwähnt wurden die neue Rahmenvereinbarung mit Autarc, dem Anbieter eines innovativen, optischen Verfahrens zur Heizlastbestimmung, und die Vorbereitung eines Rahmenabkommens zur digitalen Schlüsselverwaltung. Der Bericht der beiden endet mit dem Appell an die Delegierten, an den Umfragen des Fachverbandes teilzunehmen und in den Innungen für die Teilnahme zu werben. Die Informationen daraus sind eine wichtige Basis für die Gestaltung des Beratungs- und Serviceangebotes sowie der Interessenvertretung des Fachverbandes.
Natascha Daams, Geschäftsführerin Kommunikation, berichtete vom Start der neuen Website und dem neue Mitgliedernewsletter, der am 9. Oktober das erste Mal versendet wurde. Er richtet sich speziell an Fachbetriebe und Ehrenamtsträger der 58 Innungen. Abonnieren kann man ihn nach Login im internen Mitgliederbereich der Website. Darüber hinaus rückte Daams das Förderprojekt und die nun verfügbaren Materialien zum Kinderhandwerks-Führerschein in den Fokus und appellierte an Innungen und Fachbetriebe, sich kurzfristig an der Woche der Wärmepumpe vom 4. bis 10. November 2024 aktiv zu beteiligen: „Wir vermitteln zwischen Ihnen, dem regionalen Handwerk, und dem verantwortlichen Öko-Zentrum NRW. Lassen Sie sich zumindest auf die regionalen Kontaktlisten für Verbraucher setzen.“ Zum Abschluss rief die Kommunikatorin zur kurzfristigen Bewerbung um den Preis für den/die beste/n Influencer/in im SHK-Handwerk unter dem Stichwort „SHKStars“ auf.
Vorträge zu zukunftsfähigen Technologien und Personalstrategien
Zwei Vorträge bereicherten die Austausch unter den Delegierten: Zum einen referierte Carsten Petersdorff von NRW.Energy4Climate, der Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz, zur tatsächlichen Rolle der Wärmepumpe in NRW im Rahmen der Energie- und Wärmestrategie. Dabei betonte er die enorme Bedeutung einer hochwertigen technischen Qualität der Wärmepumpen und der Installation für den effizienten Betrieb. Zum anderen hielt Tatjana Lanvermann, Vorsitzende des Bundesverbandes UnternehmerFrauen im Handwerk, einen Impulsvortrag zu „Handwerk ist auch Frauensache“. Damit zeigte sie nicht nur die große Bedeutung weiblicher Fachkräfte im Handwerk, sondern räumte nebenbei auch mit einigen Mythen rund um die Auflagen zur Beschäftigung von Mitarbeiterinnen auf. ■
Quelle: Fachverband SHK NRW / fl