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Smart Building: SHK-Betriebe verlassen sich im Zweifel aufs Elektrohandwerk

AndSus - stock.adobe.com

Wenn es um Smart-Home-Lösungen geht, sind die Installationsgewerke für Haus- und Elektrotechnik auf die Kooperation untereinander angewiesen. Zumindest die SHK-Installationsbetriebe verlassen sich überwiegend auf das Know-how des Elektrohandwerks, wie eine neue Studie zeigt.

Doch erkennbar weniger SHK-Handwerksfirmen sind offen dafür, im eigenen Unternehmen mehr Fortbildungen über Programmierung oder auch nur über eher elektrotechnisch geprägte Installationsvorgänge zu besuchen. Trotzdem spíelt das deutsche SHK-Handwerk auf dem Zukunftsmarkt Smart Building keineswegs die zweite Geige.

Was bedeutet Smart Home für SHK-Handwerker?

Unter dem Stichwort „Smart Home“ versteht man häufig die Nutzung einzelner „intelligenter“ digitaler Helfer im Haushalt wie die mitdenkenden Lichtschalter oder die smarte Jalousie- oder Heizungssteuerung. Mit „Smart Building“ ist dagegen ein Ansatz gemeint, der noch einmal wesentlich weiter geht: Die Grundidee geht in letzter Konsequenz von einem Haus aus, in dem alle Elemente miteinander smart verknüpft sind, um die Nutzung der Wohnung für die Bewohner effizienter zu machen.

Praktisch bedeutet das: Der Einsatz smarter Produkte kommt im Haushalt selten allein und betrifft auch längst die Domäne des SHK-Gewerks: Im Badezimmer und bei den Themen Heizung und Lüftung gibt es ebenfalls zahlreiche „smarte“ gebäudetechnische Anwendungsmöglichkeiten. Häufig eingebaut werden davon laut Studie in Deutschland insbesondere smarte Heiz- und Kühlthermostate, Zonenregelung bei Heizkörpern, aber auch smarte Lösungen für Wasserleck-Erkennung, Wasseranhebung oder Entwässerung.

Kooperationen ja bitte, Fort- und Weiterbildungen eher nicht

Nun bringt die immer detailliertere Integration smarter Anwendungen in übliche Installationsprodukte für das SHK-Handwerk einen erheblichen Mehraufwand über die gut eingespielten Arbeitsabläufe und Routinen hinaus. Jeder dritte SHK-Betrieb ist der Ansicht, dass die meisten smarten Produkte auf dem Markt nicht gerade einfach zu installieren sind.

Angesichts des hohen Aufwands und der Konnektivität, die diese Produkte mit sich bringen, ist es also kein Wunder, dass eine enge Zusammenarbeit mit dem Elektroinstallationsgewerken von fast vier Fünfteln der SHK-Installationsbetriebe für nötig erachtet wird, wenn es um smarte Gebäude geht.

Erkennbar weniger Zustimmung findet dagegen die Aussage, dass SHK-Installationsfirmen in Zukunft im Betrieb mehr IT-Know-how aufbauen müssen, um Programmierungen für smarte Komplettlösungen anbieten und selbst implementieren zu können. Hierzu möchte sich nur eine gute Hälfte der befragten deutschen SHK-Betriebe durchringen. Und auch der gezielte Aufbau klassischer Elektroinstallations-Kompetenzen in der eigenen Firma wird nur von knapp jedem zweiten SHK-Betrieb als zielführend empfunden.

„Gewerk ist Gewerk“: wieder mal ein deutscher Mentalitäts-Sonderweg?

Interessant ist gerade in diesem Punkt die europäische Perspektive, die von den USP-Studiendaten ermöglicht wird: So wird die Abstimmung und Zusammenarbeit mit Elektroinstallationsfirmen in allen sechs Ländern ähnlich häufig für notwendig erachtet. Gleichzeitig gehen vor allem in Polen, Belgien und den Niederlanden, aber auch in Großbritannien und Frankreich deutlich mehr SHK-Installationsfirmen davon aus, dass sie in Zukunft mehr Programmierungs-Kenntnisse dazulernen müssen.

Auch die Übernahme von Arbeiten, die von Haus aus eher mit Elektroinstallation als mit klassischen SHK-Aufgaben zu tun haben, wollen in anderen Ländern mehr SHK-Betriebe selbst im Haus übernehmen. Das gilt vor allem für Frankeich, Belgien und UK.

In Deutschland scheint die SHK-Installationsbranche insgesamt weniger offen für den Aufbau von Kompetenzen über den SHK-Tellerrand hinaus. Die Gründe für diese auffällige Abweichung dürften vielfältig sein: So ist die strikte Gewerktrennung in Deutschland sehr viel deutlicher ausgeprägt als in den Nachbarländern.

Vor allem hat das deutsche SHK-Handwerk seine Hausaufgaben schon gemacht

Doch das geringere Interesse an smarter Weiterbildung hat auch noch einen ganz anderen (und weitaus erfreulicheren) Hintergrund: Wie die Erhebung außerdem zeigt, sind die deutschen Betriebe im Sechs-Länderranking auf dem zweiten Platz, was die Implementierung von smarten Kompetenzen im Betrieb angeht: Viele SHK-Firmen in Deutschland haben also schlicht bereits in smartes Fachwissen investiert, während viele der Nachbarländer noch etwas mehr Nachholbedarf haben.

Über die Studie: European Mechanical Installation Monitor Q2 2024 – Smart Buildings And Products

Diese aktuelle europäische SHK-Studie (Ausgabe Q2 2024) der USP-Gruppe geht der Frage nach, wie „schlau“ die Gebäudetechnik bei Kunden des SHK-Handwerks bereits geworden ist und zeigt, wie die Nachfrage bei smarten Produkten wie smarten Heiz- und Kühlthermostaten, Zonenregelung bei Heizkörpern, smarter Wasserleck-Erkennung, Wasseranhebung oder Entwässerung und vielem mehr aussieht.

Die Resultate der Erhebung liegen insgesamt für 6 europäische Länder vor (neben Deutschland UK, Frankreich, Niederlande, Belgien und Polen). Der Bericht für Deutschland mit Ergebnissen aus 126 Interviews mit deutschen SHK-Installationsfirmen kann für 600 € zzgl. MwSt. bei BauInfoConsult bezogen werden – die Vollversion mit 682 Interviews mit europäischen SHK-Installationsfirmen ist für 3150 € zzgl. MwSt. erhältlich. Bestellungen bzw. Rückfragen zur Studie oder zu weiteren Bezugsoptionen können an info@bauinfoconsult.de gerichtet werden.

Über BauInfoConsult

BauInfoConsult ist ein auf die Bau-, Installations- und Immobilienbranche spezialisiertes Unternehmen. Dort werden laufend Marktdaten und Informationen zur deutschen Baubranche analysiert und auf Grundlage eigener Markterhebungen Analysen und Prognosen zu aktuellen Bautrends und Entwicklungen erstellt. Kostenlosen Newsletter abonnieren: www.bauinfoconsult.de

Quelle: BauInfoConsult / ml

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