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Referenzprojekt

Deutsche Rockwool: Brandschutz im Container-Hotel

Inhalt
Quer auf dem Flachdach des TIN INN Hotels steht der Technikcontainer. 👇

Deutsche Rockwool / Lars Behrendt

Quer auf dem Flachdach des TIN INN Hotels steht der Technikcontainer. 👇
Aus diesem werden alle Leitungen zu und aus den Hotelzimmern geführt.

Deutsche Rockwool / Lars Behrendt

Aus diesem werden alle Leitungen zu und aus den Hotelzimmern geführt.

In den aus Seefrachtcontainern gebauten TIN INN Hotels kommen für den Brandschutz Conlit-Rohrabschottungen der Deutschen Rockwool zum Einsatz.

Die 2017 gegründete Containerwerk eins GmbH in Heinsberg schafft aus alten Seefrachtcontainern neuen Wohnraum, u. a. für das Wohnen auf Zeit in Form von Boarding Houses oder kleinen Hotels. Jedes der inzwischen realisierten TIN INN Hotels bietet modern ausgestattete Zimmer in gestapelten Containern. 

Vom Container zum Hotelzimmer

In der Montagehalle von Containerwerk eins werden ausgediente Frachtcontainer auf einer mehrzügigen Anlage zu Wohneinheiten vorgerüstet und ausgebaut. Der Einbau einer großzügigen Verglasung für viel Tageslicht, Lackierung und Innenausbau der Container gehen hier in der Halle witterungsunabhängig schnell voran.

Dort wo später die brandschutztechnisch abzuschottenden Trinkwasser-, Heizungs- und Stromleitungen in einen Wohncontainer eintreten, setzt der Hersteller eine 160 mm dicke Platte aus CLT-Holz mit genau vorgefertigten Kernbohrungen ein. Die Kernbohrungen in der CLT-Platte nehmen u. a. millimetergenau Abschottungen mit der „Conlit U 150“ der Deutschen Rockwool auf.

Die Idee, einfach je eine Holzplatte in die Containerdecken einzubauen, stammt von einem ausgewiesenen Brandschutzexperten: Er gab zu bedenken, dass Abschottungen, damit sie eingesetzt werden dürfen, aufwändige Prüfungen durchlaufen müssen. Eine Prüfung z. B. mit einem Original-Container zu planen, zu beantragen, durchzuführen und offiziell bescheinigen zu lassen, hätte viele Monate, vielleicht Jahre gekostet. Zeit, die Containerwerk eins nicht verlieren wollte.

„Entsprechend froh waren wir für die Empfehlung, auf ein vor wenigen Monaten von der Deutschen Rockwool geprüftes System zuzugreifen, das auf bekannten Anwendbarkeitsnachweisen basiert“, erklärt Patrick Hückelhoven, verantwortlicher Projektmanager der Containerwerk eins GmbH.

Geprüft sicher: CLT-Platte mit Conlit-Rohrabschottung

„Es gibt Hersteller von Holz- und Holzmodulbauten, die Decken- und Wandelemente aus CLT-Holz verwenden und für die die Deutsche Rockwool ihre ‚Conlit‘ Abschottungen geprüft hat“, berichtet Dipl.-Ing. Harald Heermann. Er ist als Produktmanager des Herstellers regelmäßig mit speziellen Anfragen zur Abschottung haustechnischer Anlagen befasst.

Cross Laminated Timber (CLT), auch Brettsperrholz genannt, ist dank seiner akustischen, brandschutztechnischen, seismischen und thermischen Eigenschaften eine nachhaltige Alternative zu Beton und Stahl. Nach Einschätzung der Sachverständigen ist ein Deckenausschnitt im Stahlcontainer, der mit einer CLT-Platte mit maßgenauen Kernbohrungen für „Conlit“-Rohrschalen sicher verschlossen wird, eine zuverlässige Abschottung für die haustechnischen Leitungen eines Container-Hotels. Diese Lösung wurde deshalb zunächst in einer gutachterlichen Stellungnahme als geeignete Abschottung beschrieben.

Vergleichende Brandprüfungen bewiesen wenige Wochen später zusätzlich die Richtigkeit dieser Einschätzung. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung: Der Einbau der CLT-Platte in die Container sei sehr einfach, berichtet Hückelhoven. Und bei der Endmontage habe sich erwiesen, dass auch die Verarbeitung der „Conlit“-Produkte im Bereich der Kernbohrungen völlig problemlos gelingt.

Nach dem Aufstellen der Container werden die Leitungen, die aus dem Technikcontainer auf dem Dach in die Wohncontainer führen, verlegt und im Deckendurchführungsbereich mit „Conlit 150 U“-Brandschutzschalen versehen, die dabei um die Leitung gelegt und durch die Kernbohrungen geschoben werden. Brennbare Frisch- und Warmwasserrohre werden zusätzlich vollständig mit der nichtbrennbaren Steinwolle-Rohrdämmung „RW 800“ gedämmt. Phytonleitungen sowie brennbare Abwasserrohre werden mit der „Conlit Brandschutzmanschette“ abgeschottet, Elektro- und Datenkabel mit der „Conlit Bandage“ vor Feuer geschützt.

Einfach montieren – schnell vorankommen

„Auf unseren Baustellen werden die vorgerüsteten Raumzellen sauber, leise und schnell zu einem bezugsfertigen Gebäude montiert“, erklärt Hückelhoven. „Darauf sind wir stolz. Der Einsatz und die Koordination vieler unterschiedlicher Gewerke ist dabei nicht notwendig. Daraus resultieren maximale Planungssicherheit und geringe Baukosten für die Bauherren.“ Auch das „Conlit“-Brandschutzsystem sei darauf ausgelegt, dass die Durchführung der Rohre und Kabel besonders leicht vonstattengeht, erklärt Produktmanager Heermann. Deshalb seien die Abschottungen im klassischen Mauerwerksbau ebenso beliebt wie im Holzbau und jetzt wohl auch im Stahlcontainerbau.

Ganz generell würden moderne Modulbauweisen zukünftig für alle Gebäude an Bedeutung gewinnen, in denen viele Räume mit standardisiertem Grundriss benötigt werden, ist Heermann überzeugt. Darauf habe sich Rockwool eingerichtet. So befasse sich der Hersteller seit einigen Jahren mit den besonderen Anforderungen des Modulbaus an die Dämmung der Gebäudehülle, der Geschossdecken und der haustechnischen Installation.

TIN INN – alles easy im Container-Hotel

Der Zugang zu den TIN INN Hotels ist rein digital gelöst, ein Restaurant gibt es nicht im Haus. Hotelgäste begegnen mit hoher Wahrscheinlichkeit keinem Angestellten, es sei denn sie bestellen eine Zimmerreinigung und warten auf deren Durchführung. Die Welt der Containerwerk eins GmbH sei „digital und nachhaltig“ und ja, auch ein wenig verrückt, sagt Geschäftsführer und Unternehmensmitbegründer Michael Haiser. „Uns kann’s gar nicht innovativ genug sein. Hotels aus ausrangierten Seefrachtcontainern? Klingt verrückt, funktioniert aber.“

Unverzichtbar ist allerdings auch für ein Container-Hotel, dass dieses den geltenden Anforderungen an den vorbeugenden Brandschutz entspricht. Zwar verhindern die Containerwände und -decken den schnellen Übersprung von Feuer aus einem Zimmer in ein anderes. Allerdings müssen sie dort, wo sie für die Durchführung von Leitungen geöffnet werden, anschließend mit einer zuverlässigen Abschottung auch wieder verschlossen werden. Ziel der Abschottung ist es, dass Rauch und Feuer bis zu 30 Minuten lang daran gehindert werden, in einen benachbarten Container vorzudringen. So schreiben es die Musterbauordnungen der Bundesländer für diese Gebäudeklasse vor. ■
Quelle: Deutsche Rockwool / ml

Der Artikel gehört zur SBZ-Themenseite mit Referenzprojekten

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