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Wärmepumpen Markt

Die Wärmepumpenhersteller blicken optimistisch auf das Jahr 2024

Der Bundesverband Wärmepumpe legt aktuelle Einschätzungen zur Branchenentwicklung vor und geht dabei sowohl auf aktuelle Marktentwicklungen als auch auf erforderliche Rahmbedingungen für den weiteren Markthochlauf ein. Die aktuelle Branchenstudie ist von den hohen Erwartungen der Bundesregierung geprägt, die in zentraler Weise darauf setzt, dass der Wärmepumpenausbau rasch zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor und zur Minderung der Abhängigkeiten von Gasimporten beiträgt. So sollen bereits im Jahr 2024 500.000 Wärmepumpen installiert werden, der Feldbestand soll bis 2030 von derzeit 1,4 auf 6 Mio. Anlagen anwachsen.

„Die Industrie geht momentan massiv in Vorleistung. Die Unternehmen investieren in die Erweiterung von Fertigungskapazitäten, in neue Werke und neue Arbeitsplätze“, sagt BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel. „Das trägt Früchte: Der Absatz konnte im letzten Jahr um 53 Prozent auf 236.000 Geräte gesteigert werden. Jetzt ist die Politik am Zug: Die Industrie braucht für den weiteren Ausbau der Kapazitäten verlässliche Rahmenbedingungen und industriepolitische Unterstützung.“

Die Branchenstudie hält eine weitere Beschleunigung bei den Installationszahlen und das Erreichen der 500.000-Marke bis 2024 für realistisch. Dafür darf aber auch die aktuell sehr hohe Nachfrage nicht abbrechen. Die Eingriffe der Bundesregierung mit den Preisbremsen für Gas und Strom, haben bei Verbraucher*innen für Verunsicherung gesorgt. „Warum wurde fossiles Erdgas steuerlich entlastet, der zunehmend erneuerbar erzeugte Strom aber nicht?“, fragt Dr. Sabel. Diese Widersprüche müsse die Politik jetzt schnell auflösen.

Chancen für einen verlässlichen Planungsrahmen sieht die Studie in der bevorstehenden Novelle des Gebäudeenergiegesetzes. Dort soll nach den Plänen der Ampelkoalition verankert werden, dass ab 2024 jede neue Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden muss. Die Maßnahme soll den Gebäudesektor wieder in Richtung der Klimaziele bringen. Wärmepumpen würden endgültig zur neuen Standardheizung.

Auch das Fachhandwerk bekäme so mehr Verlässlichkeit, worauf es sich in den kommenden Jahren einstellen und fokussieren muss. „Das Fachhandwerk macht momentan eine beachtliche Entwicklung durch. Das Interesse von Handwerkern*innen am Einbau von Wärmepumpen ist groß, die Fortbildungsangebote der Hersteller und Innungen werden stark nachgefragt. Diese Entwicklung muss durch eine klare Perspektive verstetigt werden.“ so BWP-Geschäftsführer Dr. Sabel. 

Die Absatzzahlen der Industrie werden laut Branchenstudie auch nach 2024 weiter anwachsen und könnten bis Ende des Jahrzehnts bei einer Millionen Geräten pro Jahr stehen. Das erfordert große Umwälzungen in der Heizungsindustrie, einer mittelständischen Branche, deren Werke auch häufig wichtige Arbeitgeber in ländlichen Regionen sind. Die Unternehmen handeln und bauen ihre Werke aus, stellen neues Personal ein und richten sich verstärkt auf Wärmepumpen aus. Zugleich erwarten sie von der deutschen Bundesregierung und der EU, dass sie auf einen fairen Wettbewerb achtet. Denn mit Blick auf das nicht nur in Europa große Marktpotenzial werden derzeit zum Beispiel in den USA mit dem Inflation Reduction Act die dort ansässigen Hersteller stark subventioniert. 

„Die Heizungsindustrie in Deutschland und Europa ist bei der Wärmewende auf Kurs. Massive Investitionsprogramme der Hersteller sichern die zukünftig benötigten Wärmepumpenmengen ab.“ stellt Dr. Tillman von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland fest: „Die Politik sollte die Industrie auf diesem Weg unterstützen. Die im Koalitionsvertrag angekündigten Superabschreibungen sind dafür ein gutes Beispiel, sie verbessern die Liquidität, um die Investitionspläne umzusetzen. Aber auch die Immobilienbesitzer*innen benötigen gute und verlässliche Rahmenbedingungen, daher sollte eine nachhaltige Energie- und Förderpolitik die Sanierung alter Heizungen in den Mittelpunkt stellen.“

Eine Information vom „Bundesverband Wärmepumpe“ www.bwp.de


BEG

Strengere Anforderung an Energieeffizienz und angepasste Förder-Zuständigkeiten

Wer sein Haus oder seine Heizung energetisch fit machen möchte, wird vom Staat durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt. Diese wurde wiederholt angepasst, zuletzt im Januar 2023.

Seitdem gelten neue Regelungen. Darüber informiert das Serviceportal "Intelligent heizen".

Um die Energiewende voranzutreiben, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz 2021 die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ins Leben gerufen. Erste Anpassungen gab es im August 2022, weitere wurden in der novellierten BEG festgehalten, die am 1. Januar in Kraft getreten ist.

Förderübersicht der BAFA zur BEG Förderung

BAFA

Förderübersicht der BAFA zur BEG Förderung

Um Abhängigkeiten vom russischen Gas zu verringern, wurde die BEG bereits 2022 angeglichen: Gasverbrauchende Anlagen wurden gestrichen und im Gegenzug wurde der Heizungs-Tausch-Bonus (10 Prozent) und der Wärmepumpen-Bonus (5 Prozent) eingeführt.

Neue Anforderungen

Eine wesentliche Änderung der BEG 2023 besteht darin, dass die Anforderungen an die Energieeffizienz gestiegen sind: So müssen Hausbesitzer für die Förderung von Wärmepumpen oder Biomasseheizungen ihre Wärme zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien beziehen (bisher 55 Prozent). Ebenfalls neu: Biomasseheizungen sind nur noch in Kombination mit Solarthermie-Anlage oder Wärmepumpe förderfähig.

Bei der Förderung für Effizienzhäuser und Neubauten wurden ebenfalls die Ansprüche angehoben: Der energetische Standard Erneuerbare-Energien-Klasse (EE-Klasse) kann nur noch erreicht werden, wenn im Haus 65 Prozent des Wärme- und Kältebedarfes über erneuerbare Energien abgedeckt sind (vorher 55 Prozent).

Änderungen bei Wärmepumpen

Ab 1.1.2024 gelten für Luft-Wasser-Wärmepumpen Anforderungen an die die Geräuschemissionen des Außengeräts (mind. 5 dB niedriger als nach Ökodesign-Verordnung vorgegeben), die zum 01.01.2026 verschärft werden sollen (mind. 10 dB niedriger). Der zum 15.8.2022 eingeführte Bonus von 5 Prozentpunkten für effiziente Wärmepumpen (Wärmequelle Erdreich, Wasser oder Abwasser) soll auch für Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel gewährt werden. Ab Anfang 2028 sollen dann nur noch Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln gefördert werden. Wärmepumpen werden nur noch gefördert, wenn sie rechnerisch eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 2,7 erreichen. Ab 01.01.2024 muss die JAZ bei geförderten Anlagen mindestens 3,0 betragen. Wärmepumpen müssen ab dem 01.01.2025 an ein zertifiziertes Smart-Meter-Gateway angeschlossen werden können. Die Anforderungen an den jahreszeitbedingten Raumheizungsnutzungsgrad (ETAs) von geförderten Wärmepumpen werden zum 01.01.2024 verschärft.  

Nach wie vor sind das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für die Umsetzung der BEG zuständig. Die Förderung von Brennstoffzellenheizungen, die bislang über die KfW lief, ist an das BAFA gegangen. Sie gilt nur für Anlagen, die mit grünem Wasserstoff oder Biogas betrieben werden. Außerdem muss die Brennstoffzelle in die Wärme- und Stromversorgung des Gebäudes eingebunden werden.

Weiterführende Informationen auf dem Serviceportal www.intelligent-heizen.info.

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