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Meldungen für die SHK-Branche

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Hersteller rechnen mit langfristigen Preissteigerungen

Fast alle Hersteller von Baustoffen und Gebäudetechnik kämpfen mit Lieferengpässen und Preissteigerungen. Das treibt auch die Produktpreise. Und das wohl auch langfristig. Lieferengpässe bei wichtigen Materialien, wie Stahl, Bauholz oder Kunststoffen, bis hin zum Baustoffmangel treffen die deutsche Baubranche derzeit hart. Ein teilweise angespanntes Angebot stößt auf eine weltweit gestiegene Nachfrage.

Eine Folge der Knappheit sind gestiegene Materialpreise, die den Handwerksbetrieben zu schaffen machen – vor allem, wenn sie vertraglich gebunden sind, einen bereits vereinbarten, wesentlich niedrigeren Kostenrahmen einzuhalten. Doch wie langfristig wirkt sich die derzeitige Materialverknappung auf die Preise für Baustoffe und Bauprodukte aus?

Produktpreise werden steigen …

BauInfoConsult hat bei den Akteuren der Baustoffindustrie nachgefragt. Das Ergebnis: Fast alle befragten Hersteller erfahren derzeit an der einen oder anderen Stelle selbst Lieferengpässe bei wichtigen Materialkomponenten – und kaum jemand rechnet damit, dass diese Entwicklung spurlos an ihren Produktpreisen vorbeigehen wird. Der Marktdaten-Spezialist hat dazu im Juni 2021 in einer Blitzumfrage 36 namhafte Hersteller der Baustoff- und Installationsmaterialbranche in Online-Interviews um eine Stellungnahme zur aktuellen Materialknappheit am Bau gebeten. Mehr als vier Fünftel der befragten Hersteller von Produkten für Außenwand/Dämm- und Fassadenbaustoffe, Dach- und Holzbau sowie Türen und Fenster, Rohbau, Bauchemie, Heizung und Klima sowie Werkzeug bestätigen selbst von Lieferengpässen betroffen zu sein – jeder zweite sogar besonders stark. Vor allem Lieferungen von Stahl und anderen Metallen, aber auch Kunststoffen und dem derzeit so raren Baustoff Holz bereiten den befragten Akteuren der Baustoffbranche besondere Probleme. Angesichts solcher Lieferschwierigkeiten bei Materialien oder Vorprodukten sind Preissteigerungen bei vielen Produzenten unvermeidlich.

… und das wohl dauerhaft

Die große Mehrheit der befragten Hersteller geht sogar von langfristig wirkenden Preisanpassungen auf ihre Produkte aus (zu 86 %). Nur 12 % der Befragten rechnen damit, dass es sich bei den derzeitigen Engpässen um ein vorübergehendes Phänomen handelt und gehen daher nicht von permanenten Preissteigerungen aus.

Damit stehen den seit mehr als einem Jahrzehnt ohnehin schon steigenden Baupreisen womöglich auch von der Materialseite her zusätzliche Schübe nach oben ins Haus.

Es müssen Lösungen gefunden werden

BauInfoConsult sieht Wirtschaft und Politik in der Pflicht: Einerseits muss eine Lösung gefunden werden, damit die Handwerksbetriebe nicht – als letztes und „schwächstes“ Glied in der Lieferkette – auf ihren Kosten sitzenbleiben. Und auch die Bauherren müssen – etwa durch stärkere Anreize – bei der Stange gehalten werden, damit die Bau- und Renovierungsnachfrage nicht vorzeitig preisbedingt einbricht.

Auch Forschung und Innovationen seien gefragt: Womöglich werden die Erfahrungen mit den erhöhten Lieferschwierigkeiten von neuem Material dazu führen, dass innovative Ansätze wie das Bauen mit recycelten Materialien sich schneller und flächendeckender verbreiten könnten als bisher von den meisten Marktbeobachtern gedacht.

Die Einschätzungen der befragten Hersteller zur langfristigen Baustoffpreisentwicklung basiert auf Vorabergebnissen aus der Studie „Jahresanalyse Deutschland 2021/2022“, ein umfassendes Nachschlagewerk über aktuelle Entwicklungen in der Bau- und Installationsbranche in Deutschland.


CO2-Bepreisung: Bisher kaum Einfluss auf Heizverhalten

Die nationale CO2-Bepreisung erhöht seit Januar 2021 den Preis für Kraftstoffe und die weitverbreiteten Brennstoffe Heizöl und Erdgas. Eine aktuelle Umfrage, zeigt, dass der erhoffte Effekt bisher weitgehend ausgeblieben ist: 66 % der Verbraucher haben ihr Heizverhalten trotz eins Aufschlags von 25 Euro/tCO2 nicht verändert. In den nächsten Wochen erhalten Millionen Verbraucher die Heizkostenabrechnung für das Jahr 2020. Dann entscheidet sich, ob eine Rückzahlung oder eine Nachzahlung ansteht. Im kommenden Jahr könnte die Zahl der Verbraucher, die nachzahlen müssen, aufgrund der nationalen CO2-Bepreisung von zunächst 25 Euro/tCO2 deutlich steigen.

Steigende Heizkosten durch die CO₂-Bepreisung sind beim Heizen mit Heizöl und Erdgas politisch gewollt. Doch bisher reagieren Mieter nicht bewusst mit einem geänderten Heizverhalten.

Stadtratte / iStock / Getty Images Plus

Steigende Heizkosten durch die CO₂-Bepreisung sind beim Heizen mit Heizöl und Erdgas politisch gewollt. Doch bisher reagieren Mieter nicht bewusst mit einem geänderten Heizverhalten.

Tatsächlich sind es 29,75 Euro/tCO2

Tatsächlich sind es im Jahr 2021 sogar 29,75 Euro/tCO2, denn der Aufpreis durch die von den Energiehändlern gemäß Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) zu erwerbenden Emissionszertifikate wird auch noch mit der Mehrwertsteuer belastet. Für eine bundesdeutsche Durchschnittswohnung mit 71 m2 Wohnfläche steigen die Kosten je nach Brennstoff (Erdgas oder Heizöl) um 45 bis 60 Euro.

Bei den meisten Verbrauchern führen die steigenden Kosten bislang nicht dazu, das eigene Heizverhalten anzupassen. Das hat eine deutschlandweite Umfrage von ista und dem Meinungsforschungsinstitut YouGov ergeben, an der über 2000 Bürgerinnen und Bürger verschiedener Altersgruppe teilgenommen haben.

CO2-Preis ist gut bekannt, aber wirkt beim Heizen noch nicht

74 % der Befragten wissen, dass der CO2-Preis seit Beginn des Jahres 2021 fällig wird, jedoch hat dieses für die meisten Befragten noch keine Wirkung entfaltet: Über zwei Drittel (66 %) gaben an, das eigene Heizverhalten in diesem Jahr nicht angepasst zu haben. Zurückführen lässt sich dies auch auf das fehlende Wissen über den eigenen Verbrauch. Rund ein Drittel der Deutschen (31 %) wünscht sich deshalb eine regelmäßigere Verbrauchsinformation, die sie beim Energiesparen unterstützen würden. Ein Viertel möchte zudem regelmäßig auch über die Kosten informiert werden.

Momentan erhält in Deutschland jeder Mieter in einem Mehrfamilienhaus einmal im Jahr eine Heizkostenabrechnung von seinem Vermieter. Geht es nach dem Willen der Europäischen Union (EU), sollen Mieter ab 01. Januar 2022 mindestens monatlich eine Verbrauchsinformation erhalten – so sieht es die Energieeffizienzrichtlinie (EED) vor. Damit die Richtlinie in allen Ländern angewendet werden kann, muss sie in nationales Recht umgesetzt werden. In Deutschland erfolgt dies durch die Novellierung der Heizkostenverordnung.

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