Solarthermie kann mehr – Deutsche lassen jedes Jahr 66 Millionen Euro auf ihren Dächern liegen
Das zeigen der Praxistest Solarthermie und eine Stichprobe aus der Gebäudedatenbank der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.
Demzufolge laufen etwa zwei Drittel der rund 2,3 Millionen Solarthermieanlagen in Deutschland nicht optimal. Dies deckt sich mit den Auswertungen der Verbraucherzentrale Energieberatung zum Beratungsangebot Solarwärme-Check. Auf www.co2online.de/solarthermie finden Hausbesitzer Tipps, um ihre Solarthermieanlage zu optimieren.
Bestandsanlagen optimieren: messen und nachbessern
„Optimierung im Bestand ist der Hidden Champion der Energiewende. Die Potenziale liegen auf dem Dach, ohne dass die Besitzer es wissen.
Nachbesserungen können sofort angegangen werden und sind oft hoch wirtschaftlich. Jetzt müssen wir es nur noch machen“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. Solarthermie habe große Potenziale und erziele wichtige Einsparungen, wenn sie richtig geplant, installiert und gewartet werde. Allein durch sechs Praxistestanlagen seien 2017 mehr als 17 Tonnen CO2 vermieden worden.
Wichtiger Teil der Wärmewende sei deshalb nicht nur die Neuinstallation von Technik, sondern auch die Optimierung bestehender Anlagen.
Hausbesitzer sollten deshalb ihre Solarthermieanlage mit dem Energiesparkonto überwachen und das Beratungsangebot Solarwärme-Check der Verbraucherzentrale nutzen, rät co2online.
5 Tipps: So können Hausbesitzer Solarthermie optimieren
- Heizung im Sommer abschalten: Eine Solarthermieanlage sollte den Warmwasserbedarf eines Haushalts im Sommer vollständig decken. Wenn Hausbesitzer im Sommer den Heizkessel abschalten, vermeiden sie ein unnötiges Nachheizen des Wassers und sparen den Betriebsstrom für den Kessel. Steht wegen schlechten Wetters nicht genug Warmwasser zur Verfügung, kann die Heizung jederzeit per Hand eingeschaltet werden.
- Regelung gemeinsam mit Handwerker optimieren: Die Regelung einer Solarthermieanlage sollte optimal auf die Nutzungsgewohnheiten und den Standort eingestellt sein. Dabei betreffen manche Einstellungen die Solarthermieanlage selbst – zum Beispiel die Maximaltemperatur des Speichers; andere beziehen sich auf das Zusammenspiel zwischen Heizung und Solarthermie – etwa die Nachheizzeiten für das warme Wasser.
- Erträge und Einsparungen kontrollieren: Sind die eigenen Heizkosten durch Solarthermie wirklich gesunken oder muss ich optimieren? Um diese Frage zu beantworten, müssen Hausbesitzer regelmäßig den Heizenergieverbrauch und die solaren Erträge der Anlage notieren. Dafür sollte ein Wärmemengenzähler installiert sein. Die Daten können im kostenlosen Online-Portal www.energiesparkonto.de dokumentiert und ausgewertet werden.
- Regelmäßige Inspektion und Wartung: Solarthermieanlagen sollten einmal im Jahr inspiziert und alle drei bis fünf Jahre gewartet werden. Vor allem dann, wenn Hausbesitzer ihre Erträge nicht regelmäßig kontrollieren. Andernfalls kann es passieren, dass die Anlage komplett ausfällt und die Heizung unbemerkt die gesamte Wärmeversorgung übernimmt.
- Spülmaschine und Waschmaschine ans Warmwasser anschließen: Viele moderne Spül- und Waschmaschinen lassen sich ans warme Wasser anschließen. Dadurch sparen Solarthermie-Besitzer Strom, weil die Maschinen das Wasser nicht mehr selbst erwärmen müssen. Außerdem können im Sommer die solaren Gewinne steigen, weil mehr warmes Wasser abgenommen wird und so im Solarspeicher wieder mehr Platz für neue Sonnenenergie ist.
Heizen mit Solarthermie ist ein Schwerpunkt der Kampagne „Mein Klimaschutz“. Dazu gehört der Praxistest Solarthermie (www.praxistest-solarthermie.de), bei dem co2online zwei Jahre lang Solarthermie-Besitzer bei Planung, Installation und Alltagsbetrieb ihrer Anlage begleitet hat. Aus den Ergebnissen des Praxistests wurde ein Online-Leitfaden entwickelt, der Hausbesitzer Schritt für Schritt auf dem Weg zur Solarthermie begleitet. Außerdem wurden Solarthermie-Interessierte mehrmals zu Entscheidungskriterien für oder gegen Solarthermie befragt.
Neue Schnittstellenkoordination bei Flächenheiz- und kühlsystemen in bestehenden Gebäuden
Hand in Hand zum optimalen Ergebnis
Die Fachinformation dient der Abstimmung und Koordination der einzelnen Gewerke bei der Herstellung von raumflächenintegrierten Heiz- und Kühlsystemen. Sie zeigt die übergreifenden Zusammenhänge auf und ergänzt die geltenden Normen und technischen Regeln. Insgesamt haben 18 beteiligte Verbände aus den einzelnen Bereichen daran mitgewirkt. Die enthaltenen Checklisten und Protokolle dienen der Dokumentation der einzelnen Planungs- und Arbeitsschritte bis zur Übergabe eines mangelfreien Gewerks. Sie sind eine Zusammenstellung von speziellen Anforderungen für die beschriebenen Systemlösungen und unterstützen Planer, Bauausführende und Überwachende. Somit trägt die Fachschrift sowohl zur Sicherstellung eines optimalen Bauablaufs als auch eines hohen Qualitätsstandards bei.
Die „Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und Flächenkühlungssystemen in bestehenden Gebäuden“ finden Sie online unter www.flaechenheizung.de zum kostenfreien Download. Oder direkt auch hier: Schnittstellenkoordination bei bestehenden Gebäude Ausgabe 2018.
Darüber hinaus wird dort vom BVF für die Koordination von Planung und Ausführung beheizter/gekühlter Flächen im Neubau die „Schnittstellenkoordination bei Flächenheizungs- und Flächenkühlungssystemen im Neubau“ angeboten.