Wärmeverbrauch deutlich gestiegen
Im Vergleich zu 2015 ist der Erdgasverbrauch damit um fünf Prozent, der Fernwärmeverbrauch um etwas über sechs Prozent und der Heizölverbrauch um sieben Prozent gestiegen.
Geringster Verbrauch in Nordrhein-Westfalen
In Vorbereitung der jährlichen Energiekennwerte-Studie hat Techem für rund 140 deutsche Städte auch den Energieverbrauch für Wärme- und Warmwasser in Mehrfamilienhäusern verglichen. Den niedrigsten Wert zeigte Bottrop, wo sich der Verbrauch um 2,56 Prozent auf 111,64 kWh / m² erhöhte. Weitere Niedrigverbraucher waren Schweinfurt (111,79 kWh/m2, +5,89 %), Gladbeck (112,73 kWh/m2, +3,85 %), Eberswalde (112,79 kWh/m2, +4,31 %) und Hattingen (113,25 kWh/m2, +5,93 %). Gleich drei der Top 5-Städte liegen damit in Nordrhein-Westfalen, ebenso wie viele weitere auf den folgenden Plätzen.
Hoher Verbrauch zwischen den Meeren
Die Städte mit dem höchsten Verbrauch sind, wie in den Vorjahren auch, oft im Norden der Republik zu finden. Während mit Salzgitter auf Platz eins des Rankings (177,21 kWh/m2, +7,69 %) und Heidenheim auf Platz vier (164,74 kWh/m2, +10,47 %) zwei küstenferne Städte dabei sind, liegen die Plätze zwei, drei und fünf mit Itzehoe (169,89 kWh/m2, + 5,61 %), Rendsburg (165,81 kWh/m2, +4,98) und Schleswig (162,68 kWh/m2, +2,06 %) in Schleswig-Holstein, ebenso einige weitere auf den nachfolgenden Plätzen.
Energieverbrauch aktiv beeinflussen
„Wir sollten nicht auf warme Winter hoffen, wenn wir den Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen in Wohnungen deutlich verringern wollen“, erklärt Techem CEO Frank Hyldmar. Maßgebliche Einflussfaktoren für mehr Energieeffizienz seien neben der Bausubstanz und energetischen Qualität der Gebäude die Technik zur Wärmeerzeugung und -verteilung und das Verbrauchsverhalten der Bewohner. „Wenn wir 2050 in einem nahezu klimaneutralen Gebäudebestand leben wollen, müssen wir gemeinsam an allen beeinflussbaren Faktoren ansetzen. Wir arbeiten darum mit vielen Partnern aus Wohnungswirtschaft, Industrie und Forschung daran, wenig bekannte aber kostengünstige Wärmeeinsparmaßnahmen stärker in den Fokus von Öffentlichkeit und Politik zu rücken.
Studie: Smart Home – Milliardenpotenzial bleibt ungenutzt
Das Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage im Juni 2017 1.021 Deutsche zwischen 18 und 69 Jahren online zu ihrer Meinung zum Thema Smart Home befragt. Untersucht wurden neben der aktuellen Marktgröße, die Nutzung und Nutzungsabsicht verschiedener Smart Home-Anwendungen, die Treiber und Hemmnisse unterschiedlicher Anwendergruppen sowie die Bekanntheit und Nutzung verschiedener Hersteller.
Den Ergebnissen der Studie zufolge nutzen bereits 36 Prozent der Deutschen Smart Home-Anwendungen, 40 Prozent zeigen sich interessiert und lediglich jeder Vierte lehnt eine Nutzung aktuell ab. Die bisherigen Zugpferde der Branche, Anwendungen der Kategorien Energiemanagement sowie Entertainment und Kommunikation, behalten auch 2017 ihre Spitzenplätze – fast 60 Prozent der aktuellen Nutzer besitzen Anwendungen aus diesen Bereichen. Zukünftig dürfte auch der Bereich der Wohn- und Gebäudesicherheit in diese Regionen vorstoßen, denn gerade die Gruppe der Nicht-Nutzer zeigt sich hieran interessiert.
Die Studie macht jedoch ebenfalls deutlich: Obwohl die Nutzerquote innerhalb der letzten beiden Jahre weiter stieg, hat sich ihr Wachstum zuletzt verlangsamt. Wie die Kalkulation des Instituts zeigt, birgt der Smart Home-Markt weiterhin ein enormes Potenzial. Momentan wird dieses allerdings durch eine unübersichtliche Marktsituation sowie ernste Vorbehalte der Verbraucher gehemmt. Zusätzlich zeigen sich seitens der Hersteller Kommunikationsdefizite sowie eine mangelhafte Berücksichtigung der unterschiedlichen Verbraucherprofile.
So kennt beispielsweise ein Drittel der Deutschen keinen Smart Home-Anbieter und die Mehrheit aktueller Nutzer konnte nicht zwischen den Herstellern selbst und deren spezifischen Smart Home-Produkten unterscheiden. Eine weitere Auffälligkeit: 55 Prozent der Nutzer war der Besitz einer Smart Home-Anwendung zunächst gar nicht bewusst. „Angesichts dessen dürften in vielen Fällen die technischen Möglichkeiten der Anwendungen allenfalls im Ansatz ausgereizt werden“, schlussfolgert Studienleiter Thilo Kampffmeyer. Weiterhin sorgt sich mehr als die Hälfte der Nutzer um die eigene Privatsphäre und ein Drittel fürchtet Hacker-Attacken. Und auch die Sorgen der Interessenten vor Problemen bei Einbau und alltäglichem Einsatz der Smart Home-Anwendungen werden durch die Äußerungen aktueller Nutzer bestätigt. Obwohl diese Verbrauchergruppe überdurchschnittlich technikaffin ist, gab ein Drittel an, der Einbau der Anwendungen hätte sie überfordert.
Angesichts dieser Ergebnisse wird die Branche zukünftig größere Anstrengungen unternehmen müssen, um Sorgen und Befürchtungen abzubauen sowie die Installation und Bedienung zu vereinfachen. Erst dann ist an ein Abschöpfen des Investitionspotenzials zu denken.
Die vollständige Studie gibt es unter: www.splendid-research.com/smarthome