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Meldungen aus der SHK-Szene

Das Effizienzlabel für alte Heizungsanlagen wird 2017 verpflichtend - Welche Erfahrungen SHK'ler bisher gemacht haben

Ab 2017 müssen Bezirksschornsteinfeger alte Heizanlagen mit einem Label versehen, das Verbraucher über die Effizienz ihrer Anlagen informiert. Nachdem das Heizungslabel ein Jahr lang freiwillig vergeben werden konnte, wird dies mit dem Jahreswechsel zur Pflicht für Anlagen, die älter als 15 Jahre sind. Darauf weist die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online (www.co2online.de) hin, die Handwerker zu ihren Erfahrungen mit dem Label befragt hat.

Heizungs-Label Austausch Anstoß Grafik: co2Online
Heizungs-Label Austausch Anstoß Grafik: co2Online

Altanlagen-Label ist Chance für Verbraucher und Handwerker

Mehr als 50 Prozent der Altanlagen werden nach Einschätzung von Handwerkern aus dem Bereich Sanitär, Heizung, Klima (SHK) ein Label C oder schlechter erhalten. „Das Altanlagen-Label ist eine Chance für Verbraucher, Klarheit über die Effizienz ihrer Heiztechnik zu bekommen und Sparmaßnahmen anzugehen“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin von co2online. Der Großteil der Gebäudeeigentümer steht dem Label bisher jedoch gleichgültig oder sogar ablehnend gegenüber, wie die SHK-Handwerker in ihren Kundengesprächen festgestellt haben.

Verbrauchern fehlen Informationen zum Label

72 Prozent der Handwerker geben an, dass der Aufwand für das Ausstellen des Labels bislang größer ist als der wirtschaftliche Nutzen durch zusätzliche Aufträge. „Das Heizungslabel bietet Handwerkern die Möglichkeit, auf Optimierungsmaßnahmen hinzuweisen und damit Aufträge zu generieren. Dafür müssen Verbraucher aber zunächst besser über das Label informiert werden. In unserer Umfrage haben wir immer wieder die Rückmeldung erhalten, dass dabei Unterstützung nötig ist“, so Loitz.

An der Umfrage haben rund 300 SHK-Handwerker teilgenommen. Ausgewählt hat co2online die Unternehmen aus dem Online-Branchenverzeichnis „Rat und Tat“. Knapp 6.000 Handwerker, Energieberater, Schornsteinfeger und Architekten sind hier gelistet und können per E-Mail kontaktiert werden.

Insgesamt verfügt co2online über rund 190.000 Kontakte, die zielgruppengenau für Umfragen angeschrieben werden können.

Download der Umfrageergebnisse:

www.co2online.de/handwerker-umfrage-2016

Label Nutzung Grafik: co2Online
Label Nutzung Grafik: co2Online

Handwerker erwarten steigende Nachfrage beim Pumpentausch

Auswertungen der Gebäudeenergiedaten von co2online haben ergeben, dass Heizkessel in Deutschland durchschnittlich erst nach 24 Jahren ausgetauscht werden. Aber die Bereitschaft, die Heiztechnik zu modernisieren, nimmt zu: So geht der Großteil der Handwerker von einer steigenden Nachfrage beim Austausch alter Heizungspumpen und beim hydraulischen Abgleich der Heizanlagen aus. Beide Maßnahmen werden seit August 2016 vom Staat besonders bezuschusst. Viele SHK-Handwerker bilden sich deshalb bereits entsprechend fort: Nach eigenen Angaben haben sich 89 Prozent der Handwerker in den vergangenen zwei Jahren intensiv zum hydraulischen Abgleich schulen lassen. 94 Prozent der Befragten bieten ihren Kunden diese Optimierungsmaßnahme bereits an.

Handwerker-App und Flyer zur Heizungsoptimierung

Unterstützung beim Kundengespräch bietet eine neue App zur Heizungsoptimierung von co2online: Die kostenlose Handwerker-App für Android und iOS zeigt, wie hoch der staatliche Zuschuss und das durchschnittliche Sparpotenzial ausfallen. Ein überarbeiteter Flyer bündelt die wichtigsten Informationen zum hydraulischen Abgleich und erklärt den Verbrauchern, worauf es dabei ankommt


 

Handwerkersuche: My Hammer und Co noch in der zweiten Reihe

Die Besucherzahlen von Handwerkerportalen wie My Hammer, Blauarbeit, Machdudas etc. sind eindrucksvoll. Branchenprimus My Hammer kann über 2 Millionen registrierte Nutzer vorweisen. Aber wie relevant sind diese Angebote, bei denen private Nutzer Auftrags-Kontaktanzeigen ins Netz stellen, wirklich für die Auftragsakquise im Handwerk? Die Marktforscher von BauInfoConsult haben aktuelle Studienergebnisse zum Verhalten privater Bauherren im Bestand und im Neubau verglichen und kommen zu dem Schluss: Die Mehrheit der privaten Nutzer hat die Handwerkerportale noch nicht für sich entdeckt. Und auch im Handwerk sind sie noch nicht richtig angekommen.

Wie kommen Handwerker an Ihre Aufträge Grafik: BauInfo Consult
Wie kommen Handwerker an Ihre Aufträge Grafik: BauInfo Consult

So zeigen die im Herbst 2016 erhobenen Ergebnisse des Monitors kleinstbetriebliche Generalisten & Fachhandwerker, dass kleine Handwerksbetriebe My Hammer und Co. als Akquiseinstrument praktisch nicht auf dem Schirm haben: Fast keiner der 571 befragten kleinen Bauhandwerker antworte auf die Frage, wie sie an private Aufträge kommen, dass sie in Handwerker-Internetportalen suchen.

Das muss nicht heißen, dass sie noch nie ein Handwerkerportal genutzt haben. Doch klar wird, dass die Portale für ihre Aufträge noch kaum eine Rolle spielen. Vielmehr setzen die Handwerker nach eigenen Angaben ganz traditionell vor allem auf Kleinanzeigen in Zeitungen und auf die Weiterempfehlung durch zufriedene Kunden. Bei den Befragten aus dem SHK-Segment ist vor allem die Bestandskundenpflege entscheidend.

Und die Kunden? In den letzten Bauherren-Befragungen zum Neubau spielten Auftragsportale praktisch keine Rolle. Die 487 dazu ebenfalls befragten privaten Modernisierer greifen aber auf jeden Fall öfter auf Kleinanzeigen zurück: Immerhin jeder fünfte private Modernisierer hat die Handwerker über Portale wie My Hammer gefunden. Unterm Strich sind Handwerkerprotale damit ein attraktives zusätzliches Auftragstool für Handwerker. Doch am wichtigsten ist auch bei Modernisierungsaufträgen nach wie vor die Empfehlung von Freunden (46 Prozent) bzw. die jahrelange Kundenbindung (36 Prozent).

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