Pelletheizungen richtig planen!
Heizungsbauer, die sich erst seit Kurzem mit dem Thema Pellets befassen, aufgepasst: Bei der Planung von Pelletheizungen sind einige Besonderheiten zu beachten. Befolgen Sie unsere Tipps, dann steht einem reibungslosen Betrieb der Anlage nichts mehr im Wege.
1. Wärmebedarf richtig einschätzen – auf die Größe kommt es an!
Für Holzfeuerungen ist es besonders wichtig, dass die Leistung des Kessels möglichst genau an den Wärmebedarf des zu beheizenden Gebäudes angepasst wird. Denn: Gebäude, ob Neubau oder Bestand, können so unterschiedlich sein wie ihre Bewohner. Pellets eignen sich für nahezu alle Gebäudetypen – der Kessel oder Pelletkaminofen muss nur passend ausgewählt werden. „Viel hilft viel“ führt hier nicht zum Erfolg: Ein zu großer Kessel hat zu viele Start- und Stoppphasen und wird zu häufig im Teillastbereich gefahren. Die Pelletheizung arbeitet dann nicht effizient genug. Speziell für den niedrigeren Wärme- bedarf im Neubau gibt es dementsprechend kleinere Kessel. Alte Kessel in Bestandsgebäuden sollten auf keinen Fall ohne Prüfung des tatsächlich notwendigen Wärmebedarfs eins-zu-eins ausgetauscht werden – hier besteht die Gefahr der Überdimensionierung! Neue Kessel sind in der Regel effizienter, zudem wurde der alte Kessel eventuell vor Modernisierungsmaßnahmen am Gebäude errichtet. Nutzen Sie zur Berechnung der Heizlast die gängige Norm DIN EN 12831.
2. Mach‘s mit Pufferspeicher!
Eine häufig gestellte Frage ist, ob für Pelletheizungen ein Pufferspeicher verwendet werden soll oder nicht. Ein Pufferspeicher erhöht die Flexibilität und kann Schwankungen des Wärmebedarfs ausgleichen. Das erhöht die Laufzeiten des Kessels ohne Unterbrechung und wirkt sich somit positiv auf die Lebensdauer und ausgestoßene Emissionen aus. Anders als Heizkessel, die mit Öl oder Gas betrieben werden, spielt bei Pelletheizungen die Trägheit der Verbrennung eine Rolle. Damit diese ausgeglichen werden kann, sollte bei der Planung ein Pufferspeicher berücksichtigt werden. Einige wenige Kessel sind vom Hersteller extra so konzipiert, dass sie auch ohne Pufferspeicher betrieben werden können. Halten Sie am besten mit Ihrem Kesselhersteller Rücksprache! In jedem Fall sollte ein Pufferspeicher verwendet werden, wenn eine Holzheizung mit Solarthermie kombiniert wird. Damit Hackschnitzel- und Scheitholzkessel eine MAP-Förderung erhalten, ist der Pufferspeicher sowieso Pflicht. Wasserführende Pelletkaminöfen ohne Puffer zu betreiben, kann zu Überhitzungen im Heizsystem führen.
3. Ein Plätzchen fürs Lager findet sich immer!
Eine Pelletheizung benötigt in der Regel ähnlich viel Aufstellfläche wie ein fossiler Heizkessel. Das Pelletlager belegt lediglich so viel Platz wie ein Öltank. In jedem Fall sollte das Lager so groß sein, dass es mindestens einen kompletten Jahresbedarf an Pellets fasst. Wird ein vorgefertigtes Lager verwendet, ist der Planungsaufwand gering, Fehler können minimiert werden und der Hersteller kann Hilfestellungen geben. Bietet der Keller eines Gebäudes nicht genügend Platz, können die Pellets auch auf dem Dachboden, im Carport, im Gartenschuppen oder unterirdisch untergebracht werden. Neben der Lagergröße ist ein besonderes Augenmerk auf Zugänglichkeit, Brandschutz, Statik, Austrags- und Befüllsystem sowie Belüftung zu legen. Diese Aspekte – unter Berücksichtigung der DIN EN ISO 20023 – werden in der Broschüre „Lagerung von Holzpellets“ anhand vieler Skizzen und Bilder praxisnah erläutert.
Info: Wählen Sie sich einen „Kesselhersteller Ihres Vertrauens“ aus!
Alle Hersteller bieten regelmäßig Schulungen zum Heizen mit Pellets an. Als geschulter „Pelletfachbetrieb“ zeigen Sie Ihren Kunden, dass Sie über Fachwissen und Erfahrung beim Einbau einer Pelletheizung verfügen
Mehr Geld für mehr Energieeffizienz
In den kommenden 2 Jahren sollen 2,5 Mrd Euro in das CO2-Gebäudesanierungsprogramm des Bundes fließen. Das sind 1 Mrd mehr als vor der Corona-Krise geplant. Für Hausbesitzer und Wohnungseigentümer lohnt es jetzt mehrfach, in eine energetische Sanierung ihres Gebäudes zu investieren. Über die Möglichkeiten informiert das Service-Portal Intelligent heizen.
Bis 2030 will die Bundesregierung den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Gebäudesektor: Rund 35 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland gehen auf das Konto von öffentlichen oder privaten Gebäuden. Mit dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm sollen Hausbesitzer und Wohnungseigentümer dazu motiviert werden, eine energetische Sanierung in Angriff zu nehmen. Die Koalition hat im Rahmen des Corona-Konjunkturpakets das CO2-Gebäudesanierungsprogramm um 1 Mrd. aufgestockt, d.h. mehr Anträge von Haus- und Wohnungseigentümern können so bewilligt werden.
Jetzt in die energetische Sanierung investieren!
Mit dem Konjunkturprogramm setzt die Bundesregierung klare Impulse: Der Gebäudesektor als Konjunkturmotor der Wirtschaft wird gestärkt und der Kurs Richtung Klimaschutz fortgesetzt. Wer seine Heizung erneuern möchte und sich für erneuerbare Energien entscheidet, kann die Förderungen durch das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nutzen: Seit Januar 2020 erhalten Sanierungswillige einen höheren BAFA-Zuschuss für die neue Heizung und auch die KfW hat ihre Angebote zur energetischen Sanierung deutlich aufgestockt.
Einen großen Gewinn bietet auch die Heizungsoptimierung, die noch mindestens bis Ende des Jahres von der BAFA gefördert wird und oft den Einbau einer modernen Heizungspumpe beinhaltet, die bis zu 80 % weniger Energie verbraucht als ein altes Modell.