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Biogas – die Energie der Zukunft

Der biologische Fußabdruck, den wir alle unweigerlich hinterlassen, hat in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen – es ist an der Zeit, die Energiewende zu fördern und den Treibhauseffekt zu verringern. Wer die Umwelt schonen möchte, muss sich auch damit auseinandersetzen, wie Energie klimaneutral gewonnen werden kann. Welche Energien besonders umweltschonend sind, behandelt dieser Artikel.

Energie und VCS

Der VCS-Standard wurde von der Organisation Verra im Jahr 2005 ins Leben gerufen. VCS steht für Verified Carbon Standard (vormals Voluntary Carbon Standard) und ist der weltweit größte Standard für eine freiwillige CO2-Kompensation. Da VCS zu den freiwilligen Märkten gehört, ist der Standard für Energieanbieter nicht verpflichtend.

Unabhängige Institutionen prüfen den Nutzen und die Qualität von Projekten und stellen Zertifikate aus. Mittlerweile wurden bereits mehr als 1300 Projekte zertifiziert, welche über die VCS-Homepage eingesehen werden können. Dort sieht man auch, welche Projekte wie viel CO2 eingespart haben. Wer also wissen möchte, welche Energieträger besonders umweltfreundlich sind, kann über VCS an aussagekräftige Informationen kommen.

Ein Ausgleich der CO2-Emissionen ist beispielsweise möglich, indem der Energieanbieter an anderer Stelle den Treibhausgas-Ausstoß verringert. Auch die dauerhafte Speicherung von Kohlenstoff in sogenannten Kohlenstoffsenken hilft bei der Klimakompensation. Kohlenstoffsenken sorgen dafür, dass das CO2 sich nicht in der Atmosphäre befindet, sondern anderweitig gespeichert oder verwendet wird.

Verschiedene Methoden zur Energiegewinnung

Sei es die Stromversorgung oder das Heizen und Kühlen von Innenräumen – tagtäglich werden weltweit riesige Mengen an Energie benötigt. CO2-Emissionen sind dabei ein ganz großes Thema, denn sie sind es, die unsere Umwelt immer mehr zerstören, indem sie den Treibhauseffekt begünstigen. Daher wird ständig weitergeforscht, um Energiequellen zu finden, die zur Einsparung von fossilen Brennstoffen beitragen. Man spricht von regenerativen Energiequellen, welche umweltschonend und klimaneutral sind.

Bei der Wahl eines Energieträgers ist grundsätzlich wichtig zu beachten, welches System passend ist und dem Wunsch des Verbrauchers entspricht. Jede Form der Energiegewinnung hat seine eigenen Vor- und Nachteile.

Sonnen-, Wasser- und Windenergie zählen zu den regenerativen Energiequellen, welche die Umwelt schonen. Wer sich die Energie von Sonnenstrahlen zunutze machen möchte, kann sich für Fotovoltaik- oder Solaranlagen entscheiden. Hier entsteht kein Ausstoß von CO2, nur der notwendige Platz muss für die entsprechende Anlage vorhanden sein.

Auch Holz gehört zu den erneuerbaren Ressourcen. Zwar entsteht bei der Verbrennung von Holz CO2 allerdings nur so viel, wie ein Baum bereits in Sauerstoff umgewandelt hat. Durch diesen Ausgleich schafft es Holz – egal ob in Form von Pellets, Scheiten oder Schnitzeln – klimaneutral zu sein. Allerdings hat nicht jeder die Möglichkeit, Holz zu lagern, denn dieses nimmt viel Platz ein. Darum ist das Heizen mit Holz schlichtweg aus der Mode gekommen.

Hier kommt Biogas ins Spiel: Biogas eine Alternative für jeden, der seinen ökologischen Fußabdruck geringhalten möchte. Wie funktioniert Biogas?

Der Hauptbestandteil von Biogas ist Methan. Es entsteht beim anaeroben Abbau organischer Stoffe durch Bakterien und kann zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Mögliche Ausgangsprodukte sind beispielsweise Biomüll, Fleischabfälle, Klärschlamm und Energiepflanzen. Während Methan 60% des Biogases ausmacht, besteht es zu 35% aus Kohlenstoffdioxid und zu 10% aus Wasserdampf – diese Werte können allerdings je nach Ausgangsmaterial variieren.

Wie bereits erwähnt, ist Biogas nicht nur energieeffizient, sondern vor allem ressourcen- und umweltschonend. Diese Form der Bioenergie kann sowohl zum Heizen und zum Kochen als auch für die Stromproduktion und zum Autofahren genutzt werden. Man kann mit einem Mix aus Biogas und Zertifikaten nach VCS-Standard einen positiven Beitrag zur Energiewende leisten. Wer Biogas nutzen möchte, muss nicht extra Platz für Anlagen schaffen und auch die Kosten halten sich in Grenzen.

Fazit

Bei der Wahl eines Energieträgers ist es immer von oberster Priorität, die Umwelt zu berücksichtigen. Für eine erfolgreiche Energiewende ist es unverzichtbar, fossile Brennstoffe zu vermeiden und auf erneuerbare Energien zu setzen. Eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Energieträgern bietet Biogas, da es mit seiner Effizienz nicht nur eine hohe Leistung ermöglicht, sondern auch für den Verbraucher Kosten spart.


AG Energiebilanzen: Primärenergieverbrauch sinkt 2020 um 8 %

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ist 2020 um 8,0 % gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen und erreichte eine Gesamthöhe von 11 784 PJ (Petajoule) bzw. 3273,34 TWh (Mrd. kWh). Wie groß der Primärenergieverbrauch trotz des beachtlichen Rückgangs ist, veranschaulicht auch die von der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) verwendete Größe 402,1 Mio. Tonnen Steinkohleneinheiten (SKE). Der Pro-Kopfverbracht betrug damit 4,8 SKE.

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1995 - 2020.

AG Energiebilanzen

Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 1995 - 2020.

Covid-19-Pandemie verändert Verbrauch

Wie die AG Energiebilanzen in ihrem Jahresbericht schreibt, hat die im Vergleich zum Vorjahr etwas mildere Witterung nur geringfügig (− 0,6 %) zu dem beträchtlichen Verbrauchsrückgang beigetragen. Hauptverantwortlich für den Rückgang des Energieverbrauchs auf ein historisches Tief waren die Auswirkungen der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in Form rückläufiger Industrieproduktion, verminderter Verkehrsleistungen und veränderter Konsumgewohnheiten. Einen weiteren Anteil an der Verbrauchsentwicklung bei den einzelnen Energieträgern habe auch der sich verändernde energie- und klimapolitische Kontext, heißt es im Bericht:

Auf nationaler Ebene sorgen der schrittweise Ausstieg aus der Kernenergie, der einsetzende Kohleausstieg sowie die fortgesetzte Förderung der erneuerbaren Energien für Veränderungen. Auf europäischer Ebene haben die Emissionsobergrenzen des europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) sowie die übergreifenden Klimaschutzziele Auswirkungen auf die Höhe und Zusammensetzung des Energieverbrauchs in Deutschland.

Von der Preisentwicklung gingen 2020 hingegen keine Impulse auf eine sparsame Verwendung von Energie in Deutschland aus. Andererseits kam es zu weiteren Effizienzgewinnen und einer Verbesserung der Energieproduktivität. Die nahezu stagnierende Bevölkerungsentwicklung hatte, anders als in den Vorjahren, keine verbrauchssteigernde Wirkung zur Folge.

Energiebedingten CO2-Emissionen sinkt um rund 63 Mio. t

Infolge des rückläufigen Verbrauchs sowie weiteren Verschiebungen im Energiemix zugunsten der Erneuerbaren und von Erdgas rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Rückgang der energiebedingten CO2-Emissionen in einer Größenordnung von rund 63 Mio. t. Das entspricht einer Minderung gegenüber dem Vorjahr um 9,6 %.

Die gesamtwirtschaftliche Energieproduktivität hat sich 2020 nach Berechnungen der AG Energiebilanzen um 3,2 % (temperaturbereinigt: 2,7 %) verbessert. Diese Kenngröße für den effizienten Umgang mit Energie berechnet sich aus dem Energieaufwand je Einheit Wirtschaftsleistung. Der langjährige Durchschnittswert dieser Kenngröße liegt bei 2,3 %.

Weitere kräftige Rückgänge bei Stein- und Braunkohle

Der Verbrauch von Mineralöl sank 2020 insgesamt um 11,9 % auf 3973 PJ bzw. 1103,6 TWh. Mit Ausnahme von leichtem Heizöl sowie Rohbenzin lag der Absatz aller Mineralölprodukte im Minus: Der Verbrauch von Dieselkraftstoff nahm um mehr als 7 % ab, bei den Ottokraftstoffen gab es einen Rückgang um fast 10 %. Der Verbrauch von Flugkraftstoffen brach um mehr als 50 % ein.

Der Zuwachs von rund 3 % beim leichten Heizöl dürfte vornehmlich auf Bestandsaufstockungen bei den Verbrauchern infolge der günstigen Preise und weniger auf einen echten Verbrauchsanstieg zurückzuführen sein. Dafür spricht auch die Anfang 2021 eingeführte CO2-Bepreisung mit einer vorhersehbaren Preiserhöhung.

Der Erdgasverbrauch verringerte sich 2020 um 2,4 % auf 3136 PJ oder 871,1 TWh. Hauptursache für den Verbrauchsrückgang ist der gesunkene Erdgasbedarf der Sektoren Industrie (− 4 %) sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (− 5 %) infolge der Coronavirus-Pandemie. In der Strom- und Wärmeerzeugung wurde hingegen mehr Erdgas eingesetzt. Bei den privaten Haushalten stieg der Verbrauch trotz vergleichsweise milderer Temperaturen um 2,5 %. Dazu dürften die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mit einem längeren Aufenthalt in den eigenen vier Wänden beigetragen haben.

Der Verbrauch an Steinkohle lag 2020 um 16,6 % unter dem Vorjahreszeitraum und erreichte eine Höhe von 904 PJ bzw. 251,1 TWh. Beim Einsatz von Steinkohle in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung betrug der Rückgang mehr als 26 %. Diese Entwicklung ist vornehmlich auf den rückläufigen Stromverbrauch, die höhere Stromeinspeisung aus Wind- und PV-Anlagen sowie den stärkeren Einsatz von Erdgas in der Stromerzeugung zurückzuführen.

Der Verbrauch von Braunkohle verminderte sich 2020 um 17,8 % und lag bei rund 956 PJ oder 265,6 TWh. Diese Entwicklung hat unterschiedliche Ursachen: Es wurden zusätzliche Kraftwerksblöcke in die Sicherheitsbereitschaft überführt und witterungsbedingt erhöhte sich die Stromeinspeisung von Wind- und PV-Anlagen. Hinzu kamen ungeplante Kraftwerksausfälle, Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf den Stromverbrauch sowie durch niedrige Erdgaspreise bedingte Verschiebungen der Wettbewerbssituation auf dem nationalen und europäischen Strommarkt.

Bei der Kernenergie kam es 2020 infolge der planmäßigen Abschaltung des Kraftwerks Philippsburg zum Jahresende 2019 zu einem Rückgang der Stromproduktion um 14,2 %.

Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch 2020 um insgesamt 3 % auf 1961 PJ oder 544,7 TWh. Die Wasserkraftwerke (ohne Pumpspeicher) lieferten 6 % weniger Strom als im Vorjahr. Dagegen stieg der Beitrag der Windkraft um 4 %. Die Solarenergie verzeichnete ein Plus von 8 %. Bei Biomasse gab es ein Plus von mehr als 2 %.

Weitere Verschiebungen im Energiemix

Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2020; Anteile in Prozent (Vorjahr in Klammern)

AG Energiebilanzen

Struktur des Primärenergieverbrauchs in Deutschland 2020; Anteile in Prozent (Vorjahr in Klammern)

Im Energiemix für das Jahr 2020 konnten die Erneuerbaren ihre Anteile erneut ausweiten. Biomasse, Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft, Geothermie und der biogene Anteil des Abfalls deckten insgesamt 16,6 % des gesamten inländischen Energieverbrauchs.

Wichtigster Energieträger blieb Mineralöl mit einem Anteil von 33,7 %, gefolgt von Erdgas mit 26,6 %. Auf Steinkohle entfiel ein Anteil von 7,7 % und auf Braunkohle von 8,1 %. Der Beitrag der Kernenergie lag bei 6,0 %.

Inlandsgewinnung weiter gesunken

Die inländische Energiegewinnung verzeichnete 2020 einen Rückgang um etwa 5 % auf 3425 PJ bzw. 951,4 TWh. Am stärksten verminderte sich die Produktion der Braunkohle mit knapp 18 %. In ähnlicher Größenordnung sank auch die inländische Erdgasförderung (− 15,5 %). Die den heimischen Energiequellen zugerechneten Erneuerbaren verzeichneten dagegen einen Zuwachs um 3 %.

Insgesamt konnte die Energiegewinnung aus heimischen Ressourcen etwas mehr als 29 % des Gesamtverbrauchs decken. Wichtigste heimische Energiequelle sind inzwischen die Erneuerbaren mit einem Anteil von 57,7 % (Vorjahr 53,2 %). Es folgt die Braunkohle mit knapp 29 % (Vorjahr 32,9 %). Die anderen Energieträger erreichen Anteile im niedrigen einstelligen Bereich. Steinkohle wird seit Ende 2018 in Deutschland nicht mehr gefördert.

Der ausführliche Bericht zur Entwicklung des Primärenergieverbrauchs 2020 als PDF-Download

Siehe auch: Gebäudesektor verfehlt Bundes-Klimaschutzgesetz-Vorgabe

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