Es hat sich endlich ...
... rumgesprochen, dass gute Handwerker schwer zu kriegen sind. Betriebe mit gutem Ruf sind überwiegend ausgebucht. Viele SHK-Betriebe können sich die Aufträge aussuchen. Aus meiner Sicht war das längst überfällig und ich freue mich für unsere Zunft. Es brauchte also eine solche anhaltende Situation, um den Kunden vor Augen zu führen, was im SHK-Handwerk geleistet wird und dass nicht jeder halbwegs begabte Schrauber an Trinkwasser- und Gasleitungen rumfummeln sollte. Wir leben auch mit einem Fachkräftemangel, den es zu bewältigen gilt. Zusätzlich werden die Anforderungen für den Anlagenmechaniker SHK immer höher. Ihnen muss ich nicht erzählen, was Sie alles wissen müssen, um den Gesellenbrief zu bekommen. Davor ziehe ich den Hut, habe ich doch noch das Glück gehabt, „nur“ Gas- und Wasserinstallateur lernen zu dürfen. Grauköpfe wie ich machen sich Gedanken, wie man das Nachwuchsproblem für die Zukunft lösen kann. Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Der notwendige Wandel wird sich nicht in kurzer Zeit herbeiführen lassen. Es muss sich sichtbar lohnen für einen jungen Menschen, den Blick auf das SHK-Handwerk zu richten. Eine angemessene Bezahlung ist zweifelsohne notwendig und setzt sich bereits am Markt durch. Wichtig sind aber auch die Perspektiven für eine Ausbildung und das anschließende Arbeitsleben. Welche Chancen hat man bezogen auf das gesamte Berufsleben? Gibt es ausreichend Möglichkeiten, entsprechend den eigenen Neigungen und Fähigkeiten seinen erlernten Beruf mit dem zu füllen, was wirklich, persönlich interessiert?
Ein wichtiges Detail möchte ich unbedingt erwähnen. Für diese Situation sind nicht die jungen Menschen verantwortlich, denen meine Generation jahrzehntelang erklärt hat, wie wichtig ein Abitur und ein anschließendes Studium sind. Es war meine Generation, die es vernachlässigt hat zu erwähnen, wie wertvoll und erfüllend es sein kann, im Handwerk zu arbeiten.
Frohes neues Jahr wünscht
Ihr
Elmar Held
Redakteur und Dipl.-Ing. für Versorgungstechnik