Zur Königsdisziplin
des SHK-Handwerks zählt ganz sicher die Auslegung von Trinkwassersystemen. Denn um dieses große Thema zu verstehen, taucht man schon sehr tief in viele Wissensgebiete ein. Man muss verstehen, unter welchen Bedingungen überhaupt Wasser auch noch im Obergeschoss eines 4-stöckigen Wohnhauses aus dem Duschkopf austritt und tatsächlich den Schaum aus den Haaren des Nutzers spült. Wer liefert die Energie auf dem Weg in dieses Dachgeschoss, auf dem doch jeder Meter Rohrleitung bremst, jeder Fitting Wirbel erzeugt, jedes Ventil den Wasserfluss behindert? Wie viele der angeschlossenen Verbraucher eines Wohnhauses kann das Rohrsystem gleichzeitig versorgen? Oder ist sogar davon auszugehen, dass, während jemand unter der Dusche steht, auch gleichzeitig die Badewanne gefüllt wird? Ist anzustreben, wenig Druck abzubauen, oder kann man beliebig Energie verbraten, weil es ja Druckerhöhungsanlagen gibt? Und was hat das ganze am Ende mit Hygiene zu tun?
Auf diese und weitere Fragen können nur wir SHK-Profis die entsprechenden Antworten geben. Und auch unter Profis gibt es natürlich jene, die selten bis nie mit Trinkwasserrohrnetzen umgehen und deshalb nicht sofort Rede und Antwort stehen können. Zum Glück gibt es aber die Fokusberichte aus dem SBZ Monteur, die den Durchblick verschaffen. Der Kenner der Szene wird kurz erinnert, während der seltene Gast mit wenig Berührungspunkten zu dieser Sanitärtechnik ebenso abgeholt wird und am Ende versteht. Allen Lesern viel Spaß mit unserem neuen Fokusthema „Trinkwasseranlagen dimensionieren gemäß DIN 1988-300“.
Lasset die Wässer fließen!
Ihr
Elmar Held
Redakteur und Dipl.-Ing. für Versorgungstechnik