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Mystisch …

kann es wirken, wenn man von „grauer Energie“ hört und liest. Dabei gibt es einen klaren wissenschaftlichen Hintergrund. Graue Energie ist die in Gebäuden eingebrachte Energie, welche zum Bau, zur Herstellung und zum Transport aufgewendet wurde (ab Seite 22 dieser Ausgabe). Ein überschaubarer Anteil steckt beispielsweise in der Dämmung von Rohrleitungen. Zur Herstellung von Dämmung werden die Rohstoffe industriell aufbereitet und in die Lieferform, beispielsweise als Elastomer-Schlauch, gebracht. Über den Großhandel gelangt dieser Schlauch zur Baustelle und wird von einem Anlagenmechaniker als Dämmung um die Rohrleitung gepackt. Dort verzögert diese Dämmung den Wärmedurchgang. Beispielsweise die Trinkwasserzirkulationsleitung eines Mehrfamilienhauses ist an 8760 Stunden eines Jahres in Betrieb und auf mindestens 55 °C erwärmt. Und wenn dieser Dämmschlauch während seines Einsatzes im Zirkulationskreis mehr Energie einspart, als an grauer Energie drinsteckt, hat er sich gelohnt. Lohnen kann bedeuten, dass er der Welt mehr Emissionen erspart als reingesteckt wurden. Lohnen kann auch ausdrücken, dass die eingesparte Energie vor Ort kostspieliger bereitgestellt würde, als man für die Dämmmaßnahme insgesamt zahlt. Ökologie und Ökonomie können also durch graue Energie gleichermaßen beeinflusst werden. Auf den Einsatz grauer Energie haben wir Anlagenmechaniker bereits erheblichen Einfluss. Eigentlich sind wir Teil dieser grauen Energie, nämlich dann, wenn wir mit diesem Dämmmaterial in unserem Bully zur Baustelle fahren. Hätten Sie es gedacht, dass Sie in Ihrem coolen Job auch noch als graue Energie diese Welt verbessern? Viel Spaß und Erfolg dabei wünscht

Ihr

Elmar Held
Redakteur und Dipl.-Ing. für Versorgungstechnik

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