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Wunderwerk der Technik

Inhalt

Der Wunsch nach Nachhaltigkeit und Energieeffizienz prägen unsere Zeit und hat daher die Wärmepumpe als eine nützliche Technik etabliert. Ihr grundlegendes Prinzip, Energie von einem Ort niedrigerer zu einem Ort höherer Temperatur zu transferieren, nutzt die vorhandenen, oft ungenutzten Energiequellen. Als Schlüsseltechnologie für die Energiewende, indem sie Energieeffizienz mit Umweltfreundlichkeit kombiniert, ermöglicht sie eine umweltschonende Heiz- und Kühllösung für Haushalte und Industrie gleichermaßen.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe arbeitet nach dem Prinzip der Wärmeübertragung und nutzt dabei einen Kältekreislauf, der einem Kühlschrank ähnelt, jedoch in umgekehrter Zielrichtung arbeitet. Das Herzstück jeder Wärmepumpe ist der Kältemittelkreislauf, der durch vier Hauptkomponenten realisiert wird: den Verdampfer, den Kompressor, den Kondensator und das Expansionsventil.

Im Verdampfer wird das Kältemittel, das bei niedrigen Temperaturen und Drücken verdampft, durch Umgebungswärme aus der Luft, dem Wasser oder dem Erdreich erwärmt. Das nun gasförmige Kältemittel wird vom Kompressor angesaugt und verdichtet, was zu einer Erhöhung seiner Temperatur führt. Das heiße Kältemittel gelangt in den Kondensator, wo es seine Wärme an das Heizsystem des Gebäudes abgibt und zu einem flüssigen Zustand kondensiert. Das flüssige Kältemittel durchströmt anschließend das Expansionsventil, wo sein Druck und seine Temperatur reduziert werden, bevor es wieder in den Verdampfer zurückkehrt, um den Zyklus erneut zu beginnen.

Grundprinzip

Das Kernstück jeder Wärmepumpe ist das Prinzip der Wärmeübertragung. Im Grunde nimmt eine Wärmepumpe Wärme von einem Ort (der Wärmequelle) auf, um sie an einen anderen Ort (der Wärmesenke) zu übertragen, typischerweise in das Innere eines Hauses. Dies geschieht, obwohl die Wärmequelle kälter sein kann als die Wärmesenke. Das klingt zunächst widersprüchlich, denn normalerweise „fließt“ Wärme von einem wärmeren zu einem kühleren Ort. Die Wärmepumpe „pumpt“ die Wärme jedoch entgegen diesem natürlichen Wärmefluss, ähnlich wie ein Kühlschrank Lebensmittel kühlt, indem er Wärme aus seinem Inneren nach außen transportiert.

Der Blick ins Innere einer Wärmepumpe zeigt den Kompressor sowie die Strömungstechnik für das Kältemittel.

Bild: Octopus

Der Blick ins Innere einer Wärmepumpe zeigt den Kompressor sowie die Strömungstechnik für das Kältemittel.

Die vier Hauptkomponenten

1. Verdampfer: In dieser Komponente wird ein Kältemittel (eine Flüssigkeit, die bei niedriger Temperatur verdampft) der Umgebungswärme ausgesetzt. Die Wärme aus der Umgebung (Luft, Boden, Wasser) wird an das Kältemittel abgegeben, das dabei verdampft.

2. Kompressor: Der nun gasförmige Kältemittel-Dampf wird in den Kompressor geleitet, wo er komprimiert wird. Durch die Kompression erhöht sich die Temperatur des Kältemittels deutlich.

3. Kondensator: Das heiße Kältemittelgas gibt seine Wärme über den Kondensator an das Heizsystem des Gebäudes ab. Während dieser Wärmeabgabe kondensiert das Kältemittel und wird wieder flüssig.

4. Expansionsventil: Nachdem das Kältemittel seine Wärme abgegeben hat, wird es durch das Expansionsventil gedrückt, wo es entspannt wird und seine Temperatur und Druck stark reduziert. Das flüssige Kältemittel kehrt zum Verdampfer zurück, und der Kreislauf beginnt von neuem.

Die Energieeffizienz

Ein Schlüsselaspekt der Wärmepumpe ist ihre Effizienz. Wärmepumpen sind oft viel effizienter als herkömmliche Heizsysteme, da sie weniger Energie zum Betreiben des Kompressors benötigen, als sie an Wärmeenergie abgeben. Die Effizienz einer Wärmepumpe wird durch die Leistungszahl (Coefficient of Performance, COP) ausgedrückt, die das Verhältnis der abgegebenen Heizleistung zur aufgenommenen elektrischen Leistung darstellt. Ein höherer COP bedeutet eine höhere Effizienz.

Förderung in Deutschland

Wärmepumpen stehen im Zentrum der Bemühungen um eine nachhaltigere und effizientere Zukunft. In Deutschland wird der Einbau von Wärmepumpen durch die Bundesregierung gefördert, um die Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben und die CO2-Emissionen zu ­reduzieren. Diese Förderungen sind Teil des ­nationalen Bestrebens, bis 2050 nahezu klimaneutral zu leben. Zu den Fördermaßnahmen gehören finanzielle Zuschüsse, zinsgünstige Kredite und Steuererleichterungen für Eigentümer, die in Wärmepumpentechnologie investieren. Diese Unterstützung soll den Einsatz von Wärmepumpen attraktiver machen und die anfänglichen Installationskosten senken, sodass mehr Haushalte und Unternehmen von dieser umweltfreundlichen Technologie profitieren können. Die genauen Bedingungen und Höhe der Förderung können variieren und sind von aktuellen Richtlinien und Verfügbarkeiten abhängig. Interessenten sollten sich daher bei der zuständigen Behörde oder auf entsprechenden Informationsplattformen über die aktuellen Fördermöglichkeiten informieren.

Der Kreisprozess: 1.) Verdampfer, 2.) Kompressor, 3.) Kondensator, 4.) Expansionsventil

Bild: IBH

Der Kreisprozess: 1.) Verdampfer, 2.) Kompressor, 3.) Kondensator, 4.) Expansionsventil

Verschiedene Arten und Anwendungsbereiche

Wärmepumpen sind vielseitig einsetzbar. Sie können nicht nur zum Heizen, sondern mit dem umgekehrten Prozess auch zum Kühlen von Gebäuden verwendet werden. Darüber hinaus können sie in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden, je nachdem, woher sie die Wärme ziehen: aus der Luft (Luft-Wasser-Wärmepumpe), dem Erdreich (Erdwärme-Wärmepumpe) oder dem Grundwasser (Wasser-Wasser-Wärmepumpe).

Die Flexibilität der Wärmepumpentechnologie ermöglicht es, Wärme aus verschiedenen Quellen zu extrahieren und zu nutzen. Dies führt zur Unterscheidung der Arten von Wärmepumpen. Es gibt hauptsächlich drei Typen von Wärmepumpen, klassifiziert nach ihrer Wärmequelle:

- Luft-Wasser-Wärmepumpen: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist wohl die am häufigsten anzutreffende Art. Sie zieht Wärme aus der Außenluft und überträgt diese auf ein Wassersystem im Gebäude, das dann zur Beheizung von Räumen oder zur Warmwasserbereitung genutzt wird. Stellen Sie sich vor, ein großer Ventilator saugt Außenluft an und nutzt die darin enthaltene Wärme, um das Wasser in Ihrem Heizsystem zu ­erwärmen. Diese Art von Wärmepumpe kann auch bei niedrigen Außentemperaturen effizient arbeiten und ist relativ einfach zu installieren. Zu Luft-Wasser-Wärmepumpen zählen zum Beispiel folgende Modelle: Monoblock-Wärmepumpe oder Split-Wärmepumpe.

- Erdwärme-Wärmepumpen (Geothermische Wärmepumpen): Erdwärme-Wärmepumpen, auch bekannt als Geothermie-Wärmepumpen, nutzen die unter der Erdoberfläche gespeicherte Wärme. Dazu werden Rohrsysteme entweder horizontal in einem ausreichend großen Gartenbereich oder vertikal in tiefen Bohrungen verlegt. Diese Rohre enthalten eine Flüssigkeit, die die Erdwärme aufnimmt und zur Wärmepumpe führt, wo die Wärme dann zum Heizen genutzt wird. Erdwärme-Wärmepumpen sind besonders effizient, da die Temperatur im Boden das ganze Jahr über relativ konstant ist, aber ihre Installation ist aufwändiger und teurer im Vergleich zu anderen Wärmepumpen. Zu Erdwärme-Wärmepumpen zählen zum Beispiel folgende Modelle: Erdsonde-Wärmepumpe oder Erdkollektor-Wärmepumpen.

- Wasser-Wasser-Wärmepumpen: Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe gewinnt ihre Wärme aus einem Gewässer, zum Beispiel aus einem Grundwasserleiter, einem Fluss oder einem See. Mittels eines Systems aus Tauchpumpen und Rohren wird Wasser zu einem Wärmetauscher in der Wärmepumpe geführt, wo die enthaltene Wärme extrahiert und für Heizzwecke genutzt wird. Nachdem die Wärme entzogen wurde, wird das abgekühlte Wasser wieder zurückgeleitet. Diese Systeme sind sehr effizient, da Wasser eine konstante und zuverlässige Wärmequelle darstellt, ihre Installation ist jedoch abhängig von der lokalen Verfügbarkeit einer geeigneten Wasserquelle. Zu Wasser-Wasser-Wärmepumpen zählen zum Beispiel folgende Modelle: Grundwasser-Wärmepumpe, Oberflächenwasser-Wärmepumpe oder Abwasser-Wärmepumpen.

Auswahl der richtigen Wärmepumpe

Die Wahl der passenden Wärmepumpe hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die geografische Lage, die Verfügbarkeit von natürlichen Wärmequellen, die spezifischen Anforderungen an Heizung und Kühlung sowie das Budget. Luft-Wasser-Wärmepumpen bieten eine kosteneffiziente Lösung für Gebiete mit milden Wintern, während Erdwärme-Wärmepumpen trotz höherer Anfangsinvestitionen aufgrund ihrer überlegenen Effizienz und geringeren Betriebskosten auf lange Sicht wirtschaftlich sein können. Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind eine hervorragende Wahl für Orte mit leicht zugänglichem Grundwasser, benötigen jedoch eine sorgfältige Prüfung der lokalen Wasserrechte und Umweltauflagen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wärmepumpen eine effiziente und umweltfreundliche Technologie darstellen, um Gebäude zu beheizen und zu kühlen. Durch die Nutzung von Wärme, die natürlich in der Umgebung vorhanden ist, reduzieren sie den Bedarf an fossilen Brennstoffen und tragen so zu einer Verringerung der CO2-Emissionen bei. Während die Anschaffungskosten höher sein können als bei traditionellen Heizsystemen, ermöglichen die Betriebskosten und die Effizienz der Wärmepumpe langfristig erhebliche Einsparungen. Mit fortschreitender Entwicklung und steigendem Umweltbewusstsein gewinnen Wärmepumpen weiterhin an Bedeutung und sind ein wesentlicher Bestandteil im Streben nach nachhaltigeren und energieeffizienteren Gebäudelösungen.

1 Die Wirkweise eines Kühlschranks gleicht dem einer Wärmepumpe. Nur die Ziele unterscheiden sich.

2 Die wesentlichen Komponenten einer Wärmepumpen sind (1) Verdampfer, (2) Kompressor, (3) Kondensator und (4) Expan-sionsventil

3 Im Kreisprozess einer Wärmepumpe wird ein leicht flüchtiges Kältemittel eingesetzt

4 Luft-Wasser-Wärmepumpen sind der am häufigsten angewendete Standard in Deutschland

Die Wärmeübergabe im Keller eines Wohnhauses verbindet letztlich nur noch die übliche Heizungshydraulik mit der Wärmepumpe

Bild: Octopus

Die Wärmeübergabe im Keller eines Wohnhauses verbindet letztlich nur noch die übliche Heizungshydraulik mit der Wärmepumpe
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