Eine Gemeinschaftsrecherche von 18 europäischen Nachrichtenredaktionen hat die Verbreitung und Belastung durch PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien) in Europa untersucht. Im Rahmen der Berichterstattung wurde auch der Einsatz der giftigen Chemikalien in Kältemitteln von Wärmepumpen thematisiert. Wie Wolf verwenden allerdings immer mehr führende Hersteller das natürliche und umweltfreundliche Kältemittel R290, besser bekannt als Propan. Bereits vor fünf Jahren hat Wolf als einer der Ersten im Markt eine Wärmepumpe mit Propan und klärt die wichtigsten Fragen in der aktuellen Diskussion.
Was sind PFAS und warum sind sie so gefährlich?
PFAS sind per- und polyfluorierte Alkylverbindungen und stehen für eine Gruppe chemischer Stoffe, die in Alltagsprodukten wie regenfester Kleidung, Kosmetik oder antihaftbeschichteten Pfannen stecken. Vor allem bei der Produktion sowie Entsorgung der Stoffe gelangen sie durch Abwasser und Abluft in die Umwelt. PFAS gelten als „Ewigkeitschemikalien“, weil sie schwer abbaubar sind. Einige der Substanzen stehen im Verdacht, Nieren- und Hodenkrebs, Schilddrüsen-Erkrankungen oder Leberschäden zu verursachen.
Warum kommt PFAS in Wärmepumpen vor?
Das Herzstück einer Wärmepumpe ist das Kältemittel. Es nimmt Wärme von der Umwelt (Luft, Erde oder Wasser) auf, wird anschließend verdichtet und dadurch erhitzt. Die gewonnene Wärme gibt es an das Heizsystem des Hauses ab und wenn es daraufhin abkühlt, beginnt der Kreislauf von vorne. Aufgrund ihrer thermodynamischen Eigenschaften werden auch künstliche Kältemittel aus der Stoffgruppe der PFAS, sogenannte F-Gase, verwendet.
Warum werden diese giftigen Gase nicht verboten?
Seit dem 1. Januar 2015 regelt die sogenannte F-Gase-Verordnung den Einsatz von Kältemitteln. Entscheidend für deren Bewertung ist dabei ihr Treibhauspotential (GWP). Nach dem FCKW-Verbot in den 1990er Jahren wurde mit der neuen EU-Verordnung der schrittweise Ausstieg aus den synthetischen Kältemitteln eingeleitet. Vor Kurzem haben zudem fünf Länder – darunter Deutschland – ein umfassendes Verbot aller PFAS-Stoffe vorgeschlagen, welches die EU aktuell prüft. Die Industrie fordert jedoch Ausnahmeregelungen, da auch weitere gesellschaftlich relevante Schlüsselsektoren wie Medizin, Batterie- oder Halbleiterproduktion betroffen sind.
Gibt es PFAS-freie Alternativen als Kältemittel?
Einige Hersteller von Wärmepumpen verwenden bereits natürliche Kältemittel, wie das umweltfreundliche und energieeffiziente Kältemittel R290, auch bekannt als Propan. R290 enthält kein PFAS oder andere schädliche Chemikalien. Der Einsatz von Luft/Wasser-Wärmepumpen auf Propan-Basis ist eine umwelt- und klimafreundliche Wahl, die durch den Verzicht auf schädliche Chemikalien auch die Sicherheit von Anwendern und Installateuren gewährleistet.
Gibt es weitere Vorteile von Propan als Kältemittel?
Propan hat mit das niedrigste Treibhauspotential aller Kältemittel und überzeugt mit einer hohen Effizienz. Es ist zudem praktisch unbegrenzt verfügbar. Durch den bereits angekündigten Ausstieg aus den synthetischen Kältemitteln ist bei diesen mit einer zunehmenden Verknappung und deutlichen Verteuerung zu rechnen. Propan wird hingegen aufgrund seiner Verfügbarkeit und Umweltverträglichkeit auch aus ökonomischer Sicht als zukunftssicher eingestuft. Durch den aktuellen Förderbonus für solche Wärmepumpen unterstützt die Bundesregierung ebenfalls den vermehrten Einsatz natürlicher Kältemittel. Gerade im entscheidenden Markt der Ein- und Zweifamilienhäuser ist der Umstieg auf natürliche Kältemittel schon jetzt ohne große Probleme möglich.
Propan ist ein entzündliches Gas. Wie gefährlich ist sein Einsatz in Wärmepumpen?
Propan ist brennbar und wird deshalb gemäß DIN EN 378 „Kälteanlagen und Wärmepumpen“ der höchsten Sicherheitsgruppe 3 zugeordnet. Damit sind hohe Sicherheitsanforderungen verbunden – vor allem an die Dichtheit der Anlage. Aus diesem Grund liegen die Kältemittelverluste in dem geschlossenen Kreislauf von R290-Anlagen bei null. Das Kältemittel ist bei Propan-Wärmepumpen meist in der Außeneinheit der Anlage verbaut, welche im Freien steht. Beim Aufstellort müssen zudem die Vorgaben zum Sicherheitsbereich, wie das Verbot von Zündquellen in der Nähe der Wärmepumpe, eingehalten werden. Propan, das sich in Herden, Grillgeräten oder Campingausrüstung längst bewährt hat, ist gerade in einem geschlossenen Wärmepumpenkreislauf als sicher einzustufen.