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Meerwasser-Wärmepumpe

Die Wärmepumpen-Technologie ist entscheidend für die Energiewende und eine effiziente Alternative zu Gas- und Ölheizungen. Das sagt auch David Emin, Geschäftsführer von Johnson Controls Deutschland. „Unsere Kooperation mit der Stadt Neustadt in Holstein zeigt, dass wir mit ­Wärmepumpen ­eine der am häufigsten vorkommenden und ­natürlichsten Ressourcen der Welt nutzbar machen können: See- und Flusswasser. Wir sind stolz, unser Know-how in dieses bahnbrechende und innovative Projekt einzubringen, das den Weg zur CO2-Neutralität in Europa und darüber hinaus weist.“

Bis zu 700 kW Heizleistung

Johnson Controls lieferte seine Sabroe DualPAC-Wärmepumpe – eine zweistufige Wärmepumpe mit einem modularen System, die einen hohen Temperaturhub ermöglicht, was ideal für den Einsatz in Fernwärmeanwendungen ist. Sie verwendet Meerwasser, um ihre Heizleistung von bis zu 700 kW zu erbringen. In der kälteren Jahreszeit entzieht sie dem Wasser etwa 500 kW Wärme, die wiederum mithilfe von elektrischer Energie auf ein noch ­höheres Temperaturniveau gebracht und dann in das neue, quartierseigene Nahwärmenetz der Stadtwerke Neustadt in Holstein eingespeist werden kann.

In Spitzenzeiten, wenn die Heizleistung der Wärmepumpe nicht ausreicht, wird sie durch Wärme aus einer benachbarten Müllverbrennungsanlage und einem Wärmespeicher zusätzlich unterstützt.

Die im Johnson Controls Werk in Dänemark gefertigte DualPAC-Wärmepumpe ist das Herzstück ­eines innovativen Pionierprojekts der Stadtwerke, das hinsichtlich Klimafreundlichkeit ­Vorbildcharakter hat und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird. „Die Meerwasser-­Wärmepumpe ist Dreh- und Angelpunkt in unserem klimaschonenden Wärmeversorgungskonzept“, sagt Thomas Anthoni, Projektleiter Wärme bei den Stadtwerken Neustadt in Holstein. „Wir realisieren damit ein Leuchtturmprojekt der Energiewende.“

Über 50 Jahre Erfahrung mit Wärmepumpen

Der Großteil des weltweiten Wärmebedarfs wird heute durch die direkte Verbrennung fossiler Brennstoffe gedeckt. Für die Dekarbonisierung von Gebäuden und die Aufrechterhaltung eines zuverlässigen Netzes ist die Elektrifizierung solcher ­Systeme mit Wärmepumpen die Schlüsseltechnologie. Wärmepumpen verbrauchen ein Drittel der Energie herkömmlicher Heizsysteme und erzeugen ein Mehrfaches der Energie, die sie verbrauchen.

Johnson Controls gehört seit über 50 Jahren zu den führenden Anbietern umweltfreundlicher Wärmepumpen und bietet heute eines der weltweit umfassendsten Portfolios für eine Reihe an gewerblichen, privaten und industriellen Anwendungen. Das Unternehmen verfügt über Wärmepumpen-Lösungen, die alle Arten von natürlichen Energiequellen wie Meer-, Fluss- und Seewasser, Abwasser, Abwärme, Sonnenenergie, Biomasse und Erdwärme nutzen können.

Das Unternehmen hat vor Kurzem seine Produktionsstätten in Nantes (Frankreich), Izmir (Türkei) und Holme (Dänemark) erweitert, um die wachsende Nachfrage nach Wärmepumpen in Europa zu ­bedienen, und baut zudem sein Portfolio weiter aus, um höhere Heiztemperaturen bei kälteren ­Bedingungen und in einem breiteren Anwendungsbereich zu ermöglichen. Zu den weiteren Kundenreferenzen gehören Hamburg Energie, Energie ­Baden-Württemberg und die Stadtwerke Rosenheim.

1 Auch Seewasser kann als regenerative Energiequelle für eine Wärmepumpe dienen

2 Diese Anlage entzieht dem Hafenbecken im Auslegungsfall 500 kW Wärmeleistung

Meerwasser-Wärmepumpe von Johnson Controls in der Energiezentrale der Stadtwerke Neustadt in Holstein.

Bild: smwh.de

Meerwasser-Wärmepumpe von Johnson Controls in der Energiezentrale der Stadtwerke Neustadt in Holstein.

Leistungsdaten der Anlage

• Die maximal zulässige Entnahmemenge für die Wärmepumpe beträgt 220m³/h (0,06m³/s). Der Durchfluss im gesamten Hafenbecken wurde mit ca. 13,5-16,8m³/s ermittelt. Dadurch beträgt der Anteil der Entnahme 0,35-0,45%.

• Gewährleistung einer Ansauggeschwindigkeit kleiner als 0,5m/s durch entsprechend großer Querschnitte oder Trichter.

• Verwendung eines Grobrechens mit 3mm Maschenweite an der Ansaugstelle sowie ­Verwendung eines Feinrechens mit 0,3mm Maschenweite.

• Das entnommene Wasser wird maximal um 6°C, im Winter sogar nur um 3°C, heruntergekühlt. Durch Vermischung und konservative Abschätzung könnte die Wassertemperatur im Hafenbeckenbereich um 0,26°C abkühlen. Das ist im Einklang mit der Richtlinie der Inter­nationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB), die eine Reduzierung der

• Gewässertemperatur um <1 K als gewässerökologisch unbedenklich annimmt.

• Einsatz von Materialien/Reinigung: Wärmetauschermaterial aus Duplex-Material. Reinigung erfolgt über Kugeln aus Naturkautschuk.

Bild: Held

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