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Inbetriebnahme einer Wärmepumpe

Mit Knowhow und Protokoll

Inhalt

Es ist ein kalter Novembermorgen. Dichter Nebel liegt über der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg. Marvin Krohmer ahnt schon, dass es etwas ungemütlich werden könnte im Heizungskeller des Rohbaus, seinem heutigen Arbeitsplatz. Deshalb hat er sich entsprechend warm angezogen – aus Erfahrung weiß er: die Inbetriebnahme einer neuen Wärmepumpe dauert etwas länger als bei einem Öl- oder Gas-Brennwertkessel. „Im Grunde mag ich die Kälte. Besser, als bei 40 Grad auf einem schwarzen Flachdach zu arbeiten“, sagt er. Ins Schwitzen kommt er heute sicher nicht – weder durch Hitze noch durch unlösbare Aufgaben an der Wärmepumpe.

„Hier sieht alles sehr gut aus, die Heizungsfirma Wörner hat sauber gearbeitet“, so der erste Eindruck des Buderus Wärmepumpen-Servicetechnikers. Er legt gleich los und checkt die WLW196i IR. Alles läuft nach einem vorgegebenen und bewährten Schema ab. Die Anpassung der elektrischen Verdrahtung gehört dazu, die Überprüfung der Anlagenhydraulik und die Kontrolle, ob der Installateur das System entsprechend den Vorgaben und Planungsunterlagen aufgebaut hat.

Der Buderus Smart Service Key unterstützt bei der Inbetriebnahme.

Bild: Buderus

Der Buderus Smart Service Key unterstützt bei der Inbetriebnahme.

Arbeiten nach Protokoll

Das umfangreiche Inbetriebnahmeprotokoll dokumentiert die einzelnen Schritte der Prüfung und bietet die Gewähr, dass die Anlage fachgerecht eingebaut wurde. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der elektrischen Installation, die anhand der Betriebsanleitung von den Heizungsfachfirmen sicher und verlässlich realisiert werden kann. Eines der Kriterien ist beispielsweise, ob die Niederspannungsleitungen mit einem Mindestabstand von 100 Millimeter zu 230-V-/400-V-Leitungen verlegt wurden. „Außerdem achte ich darauf, dass die CAN-BUS-Anschlüsse fachmännisch ausgeführt sind und der Handwerkspartner auch einen Leistungswächter angeschlossen hat“, sagt Marvin Krohmer.

Unter der Verkleidung geht der Blick zunächst auf die Platinen und die eingeklinkten Stecker. Ist alles sauber verdrahtet, kann Marvin Krohmer die Anlage in Betrieb nehmen und entsprechend einstellen. Er klärt mit dem Heizungsfachmann grundlegende Fragen wie die gewünschten Heizzeiten, ob das System auch kühlen soll und vieles mehr. „Wenn alle Einstellungen hinterlegt sind, beginnt die Regelung anhand dieser Parameter zu arbeiten. Über das Servicemenü kann ich dann die Funktion einzelner Komponenten prüfen“, erklärt der Spezialist.

Zur Inbetriebnahme nutzt Marvin Krohmer hauptsächlich den Buderus Smart Service Key mit der App ProWork. Dieses kompakte Gerät ist nicht größer als eine Streichholzschachtel und wird in die Servicebuchse der Wärmepumpe eingesteckt. Über eine sicher verschlüsselte WLAN-Verbindung kann der Spezialist dann mit der App die Anlagendaten auf seinem Laptop auslesen. „So habe ich alle aktuellen Informationen auf einen Blick und sehe, ob alle Parameter korrekt sind“, betont er. Für den Fall, dass er ein Ersatzteil benötigt, verwendet Marvin Krohmer die App ProScan. „Und wenn ich tatsächlich einmal weitergehende Informationen aus den Buderus Unterlagen brauche, kann ich mit der App ProInform alles nachlesen. Die Apps habe ich immer auf meinem Laptop.“

Daneben sind es aber auch selbstverständliche Details, auf die Krohmer achtet, weil sie für eine zuverlässige Funktion des Wärmeerzeugers und die Kundenzufriedenheit mit entscheidend sind. Dazu zählt etwa, ob der Außentemperaturfühler tatsächlich an der kältesten Seite des Gebäudes angebracht ist. „Andernfalls muss man damit rechnen, dass die Wärmepumpenanlage nicht optimale Leistungen bringt oder nicht effizient arbeitet.“ Auch die korrekten Mindestabstandsmaße der Anlagenteile zu Wänden oder Decke sowie der ordnungsgemäße Ablauf über die Sicherheitsventile finden im Protokoll ihren Niederschlag. Zum Schluss verbindet er die Anlage mit dem Internet, sodass Anlagenbetreiber und – wenn gewünscht – auch die Fachfirma online Parameter ändern und Daten abrufen können.

Frieder Brendle (links), Projektleiter der Heizungsfachfirma Wörner, lässt sich von Marvin Krohmer Details der Buderus Wärmepumpe Logatherm WLW196i erklären.

Bild: Buderus

Frieder Brendle (links), Projektleiter der Heizungsfachfirma Wörner, lässt sich von Marvin Krohmer Details der Buderus Wärmepumpe Logatherm WLW196i erklären.

Hervorragende Zusammenarbeit

Frieder Brendle, Projektleiter der Heizungsfachfirma Wörner, hat mit dem Buderus Experten schon zahlreiche Wärmepumpen in Betrieb genommen. „Die Zusammenarbeit funktioniert immer hervorragend“, lobt Brendle. Seit mehreren Jahren montiert die Heizungsfirma aus St. Johann-Gächingen Wärmepumpen, zwei Teams im Unternehmen haben sich darauf spezialisiert. Zur Unterstützung bei der Inbetriebnahme bietet Buderus den Handwerkspartnern die App ProLibrary mit Installations- und Inbetriebnahme-Videos an. Kurze Sequenzen geben dabei praxisbezogene Hinweise zu den einzelnen Schritten. „Wir nutzen aber dennoch gerne das Angebot von Buderus, die Inbetriebnahme zu übernehmen“, sagt der Projektleiter. In dieser Zeit können die Mitarbeiter andere Aufträge erledigen. Beim Einbau hat die Heizungsfachfirma inzwischen Routine – und schätzt insbesondere, dass werkseitig vieles komplett vorbereitet ist. Ob es bei der Installation irgendwelche Schwierigkeiten gab, fragt Marvin Krohmer. „Nein, alles war bestens“, antwortet der Projektleiter – und verabschiedet sich zur nächsten Baustelle.

Jetzt kann der Wärmepumpen-Servicetechniker die Inbetriebnahme fortsetzen. Zunächst steht lediglich die Heizung im Fokus. Ein spezielles Estrichtrocknungs-Programm mit über mehrere Wochen langsam steigenden Temperaturen sorgt dafür, dass mit Hilfe der Fußbodenheizung die Feuchtigkeit aus dem Boden entweicht. „Um die Wärmepumpen- und Abtaufunktion sicherzustellen, müssen bei Anlagen mit einem Fußbodenheizkreis ohne Pufferspeicher und ohne Mischer mindestens 22 Quadratmeter beheizbare Fußbodenfläche zur Verfügung stehen“, weiß der Buderus-Experte. Ferner muss im größten Raum ein Raumregler installiert sein – die hier gemessene Temperatur ist die Basis, um die Vorlauftemperatur zu berechnen. Das Prinzip nennt sich außentemperaturgeführte Regelung mit Raumtemperaturaufschaltung.

Die Warmwasserbereitung ist bei dieser Inbetriebnahme im Neubau auf der Schwäbischen Alb noch kein Thema, denn die Eigentümer werden ja erst in ein paar Monaten einziehen. „Das übernimmt zu einem späteren Zeitpunkt die Heizungsfirma“, erklärt der 28-Jährige. Deren Mitarbeiter erläutern den Anlagenbetreibern dann auch die Grundregeln der Bedienung. „Besonders wichtig ist dabei der Hinweis, dass eventuelle Arbeiten und Wartungen an der Wärmepumpe nur von einem zugelassenen Fachbetrieb ausgeführt werden“, unterstreicht Marvin Krohmer.

Zugang zur technischen Dokumentation

Bild: IBH

Zugang zur technischen Dokumentation

Kontakt mit Menschen

Die Hausbesitzerin schaut kurz vorbei, allerdings nur, um zu lüften. „Manche Anlagenbetreiber sind während der gesamten Inbetriebnahme dabei, wollen alles genau wissen. Das kostet etwas mehr Zeit“, sagt Marvin Krohmer. Aber auch das gefällt ihm an seinem Beruf – der Umgang mit Menschen. „Für mich war schon während der Ausbildung klar, dass ich später im Kundenservice tätig sein möchte“. Bei Bosch Thermotechnik in Wernau hat Krohmer nach dem Abitur seine Ausbildung zum Mechatroniker absolviert. Es folgten noch Zusatzausbildungen für den Kundendienst und auf der Kältefachschule. Von Technik war er schon als Schüler begeistert, dieses Faible kann er jetzt an den Wärmepumpen einsetzen.

„Ich weiß morgens nie, was mich den Tag über erwartet“, sagt Marvin Krohmer, während er die Anlagenhydraulik checkt. Grundlage dafür sind die Hydraulikdatenbank (www.buderus.de/de/hydraulikdatenbank) und die online verfügbare Technische Dokumentation von Buderus (www.buderus.de/de/technische-dokumentation).

Wärmepumpen lassen sich flexibel in eine Vielzahl von Systemen hydraulisch einbinden. Informationen bietet die Hydraulikdatenbank

Bild: Buderus

Wärmepumpen lassen sich flexibel in eine Vielzahl von Systemen hydraulisch einbinden. Informationen bietet die Hydraulikdatenbank

Prüfpunkte einer Wärmepumpe

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