Grünes Flüssiggas kann insbesondere die CO2-Emissionen von Wohngebäuden im ländlichen Raum kostengünstig senken, da Flüssiggas-Heizungsanlagen im Wohnungsbestand ohne technische Anpassungen mit dem regenerativen Energieträger betrieben werden können. „Die vom Deutschen Verband Flüssiggas vorgelegte Studie zeigt, dass Grünes Flüssiggas ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Energiewende sein wird“, sagt der DVFG-Vorstandsvorsitzende Jobst-Dietrich Diercks. „In den kommenden 10 bis 15 Jahren wird es unser Ziel sein, überwiegend Grünes Flüssiggas einzusetzen und damit die Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz voranzubringen.“
Deutschland als Selbstversorger
Das Marktpotenzial für Grünes Flüssiggas ist enorm: Laut DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH könnten von den insgesamt 5,87 Millionen Ölheizungen in Deutschland rund die Hälfte (3,08 Millionen) auf Flüssiggas umgestellt werden. „Jede zweite Ölheizung in Deutschland ist somit für einen Wechsel hin zu einer modernen Flüssiggas-Heizung prädestiniert. Das ist für kostenbewusste Heizungsmodernisierer eine attraktive Option“, sagt Diercks. Die Studie der DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH errechnet bis zum Jahr 2050 ein Absatzpotenzial für Grünes Flüssiggas im Wärmemarkt in Deutschland von 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr. Laut Einschätzung des DBI ließe sich der gesamte Bedarf an Grünem Flüssiggas für den Wärmemarkt aus heimischen Quellen decken.
Wie es erzeugt wird
Grünes Flüssiggas ist klimafreundlich: Bei der Verbrennung wird nur CO2 aus biologischer Herkunft frei, sofern es aus Biogas synthetisiert wurde. Die wirtschaftlichste Methode Grünes Flüssiggas herzustellen, ist der Prozess der trockenen Reformierung von Biogas mit anschließender Dimethylether- und Propylensynthese. Ein weiterer aussichtsreicher Weg, um Grünes Flüssiggas zu erzeugen, liegt in der Co-Elektrolyse von CO2 unter Verwendung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff. Das CO2 fällt beispielsweise bei der Aufbereitung von Biogas zu einspeisefähigem Biomethan an.
Die Erzeugung von Grünem Flüssiggas kann vielen Betreibern von Biogasanlagen eine zusätzliche Perspektive bieten. „Es sollte das Ziel sein, in möglichst vielen Bundesländern Demonstrations- und Pilotanlagen zu errichten“, sagt Diercks.
Energieträger Flüssiggas:
Flüssiggas besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert und schadstoffarm. Flüssiggas wird für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft sowie im Freizeitbereich eingesetzt.
Vorteile von Flüssiggas
– netzunabhängiger Energieträger
– dezentrale Lösungen möglich
– hohe Kompatibilität mit anderen Heizungstechnologien (hybride Wärmepumpe, BHKW-Betrieb, …)