Ein wichtiger Aspekt betrifft den Anteil von Konvektion und Strahlungswärme. Lufterhitzer, sowohl dezentrale als auch Warmwasser-Geräte im Anschluss an einen Wärmeerzeuger, nutzen das Trägermedium Luft, um eine Halle zu erwärmen. Deckenstrahlplatten (DSP) arbeiten stattdessen weitgehend mit Strahlungswärme. Alle Hüllflächen und Gegenstände werden temperiert, ein Trägermedium für den Übergang von Heizfläche zum Raum ist unnötig. Die Temperaturunterschiede im Raum fallen deutlich niedriger aus und es gibt kaum Zugerscheinungen.
Funktion der Deckenstrahlplatte
Die Deckenstrahlplatten werden von warmem Wasser durchströmt und geben diese Wärme größtenteils als Infrarotstrahlung an den Raum ab. Dabei spielt die Aufhanghöhe der Platten nur eine untergeordnete Rolle. Die Infrarotstrahlen erwärmen alle Oberflächen auf die sie auftreffen. Dieses Prinzip ist aus der Natur bekannt.
Wechselwarme Tiere, wie z. B. Eidechsen, halten sich gerne auf einem von der Sonne erwärmten Stein auf. Auch wir Menschen nutzen dieses Prinzip unbewusst. Ist es draußen etwas kühler, halten wir uns, wenn möglich, lieber in der Sonne als im Schatten auf, obwohl die Lufttemperatur annähernd gleich ist. Selbst im Winter bei Minustemperaturen ist es in der Sonne angenehm warm. Das liegt daran, dass die Wärmestrahlung der Sonne nicht die Luft erwärmt, sondern die Oberflächen auf die sie auftrifft. Deckenstrahlplatten arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Bis zu 79 % der Heizenergie werden als Strahlungswärme abgegeben und erwärmen somit die angestrahlten Oberflächen im Raum.
Wärmeverluste minimieren
Generell entweicht Energie über das Hallendach und beim Öffnen von Toren. Bei Lufterhitzern ist der Anteil von Letzterem größer, weil das Trägermedium Umgebungsluft selbst und damit die erzeugte Wärme verloren geht. Bei Strahlungswärme sind die Verluste durch das Öffnen von Toren sehr viel geringer. Ebenso werden die Wärmeverluste über das Dach durch die gleichmäßige vertikale Temperaturschichtung gesenkt. In Summe muss weniger Energie bereitgestellt werden.
Einsparungen erzielen
Um bis zu 4 Grad kann die Temperatur bei gleichem Komfort gesenkt werden, denn die gefühlte Temperatur ist bei einer Strahlungsheizung deutlich höher als bei anderen Systemen. Zudem benötigt nur der Wärmeerzeuger Antriebsenergie, die DSP selbst brauchen keinen Betriebsstrom. Damit erreichen sie eine hohe Effizienz, Einsparungen von bis zu 40 % im Vergleich zu Konvektionsheizungen sind möglich.
Anpassungsfähige Deckenstrahlplatten
Die Deckenstrahlheizung funktioniert bei entsprechender Auslegung auch mit Niedertemperatur, sinnvoll sind mindestens 45 °C Vorlauf. Sie lässt sich selbst in Ex-Schutz-Bereichen einsetzen, erzeugt keine Staubverwirbelung und kann auch die Temperatur konstant halten. DSP arbeiten sowohl mit klassischen Heizsystemen als auch mit hybriden oder Wärmepumpen zusammen. Ferner lassen sich Deckenstrahlplatten und LED-Leuchten zu einem hochfunktionalen System verbinden.
1 Deckenstrahlplatten übertragen die Wärme mittels Strahlung.
2 Eine Raumtemperatur kann um bis zu 4 Grad niedriger gefahren werden, wenn Strahlungswärme den Raum beheizt