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Belegreifheizen

Mobile Anlagen sichern Erfolg

Inhalt

VOB-konformes Arbeiten ist immer wieder Thema von Fachtagungen. Im Fokus dieses Berichts steht die Besonderheiten beim Belegreifheizen von Estrichböden im Zusammenspiel mit Flächenheizungen und stationären Niedrigtemperaturheizanlagen. Belegreifheizen nach VOB Teil C ATV DIN 18380 ist eine besondere Leistung und muss daher gesondert beauftragt werden. Diese Vorschrift erlangt bei der Kombination von Flächenheizungen und Niedrigtemperaturheizanlagen eine zusätzliche Bedeutung. Was ursprünglich zur Abgrenzung von Inklusivleistungen (Aufheizen, sprich Funktionstest) und Zusatzleistungen (Belegreifheizen) des Heizungsbauers gedacht war, muss heute neu interpretiert werden. Denn die stationären Heizanlagen verfügen heute in der Regel nicht mehr über die erforderliche Heizleistung, um Estrichböden belegreif zu trocknen. Stationäre Heizanlagen, die für den Bedarf von Flächenheizungen auf 40 Grad Celsius Heizleistung ausgelegt sind, können die für die Estrichtrocknung erforderlichen 55 Grad Celsius nicht immer leisten. Zudem besteht bei Wärmepumpenheizungen die Gefahr, dass Erdsonden bei hohen Entzugsleistungen Schaden nehmen. Obwohl einige Heizungshersteller sogar explizit darauf hinweisen, dass eine Estrichtrocknung mit ihrem Produkt nicht durchgeführt werden darf, kommt es immer wieder zu Schäden. Die Folgekosten für Ersatzbohrungen und Material belaufen sich schnell auf einen fünfstelligen Eurobetrag. Hinzu kommt, dass eine stationäre Anlage erst nach der Bauabnahme in Betrieb genommen werden darf. Diese erfolgt jedoch erst nach Estrichtrocknung. Der zeitweise Einsatz von mobilen Heizanlagen ist damit eine hervorragende Möglichkeit zur Handhabung gemäß den allgemein anerkannten Regeln der Technik.

Kaum bekannt?

Selbst Fachleuten sind die notwendigen Vorkehrungen zur Vermeidung von Schäden beim Belegreifheizen häufig nicht bekannt. Begleitend zum Vortrags- und Schulungsprogramm stellt Heizkurier ein Informationsblatt mit den wichtigsten Aspekten der Estrichtrocknung kostenfrei im Internetauftritt des Heizkurier zum Download bereit. Darin werden häufige Fehler sowie die größten Risiken bei einer nicht fachgerechten Estrichtrocknung thematisiert. Nach einem Exkurs über das richtige Funktions- und Belegreifheizen folgt ein 8 Punkteplan, mit dem Estrichtrocknung gelingt.

Kostenloser Download unter
https://anfrage.heizkurier.de/wp-estrichtrocknung

Diese Feuchte muss raus aus dem Estrich und so die Oberfläche für den nächsten, endgültigen Belag vorbereitet werden

Bild: brizmaker

Diese Feuchte muss raus aus dem Estrich und so die Oberfläche für den nächsten, endgültigen Belag vorbereitet werden

VOB

VOB steht für Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (ehemals für Verdingungsordnung für Bauleistungen). Darin werden allgemeine Regeln zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer aufgeführt. Die VOB gliedert sich in drei Teile

  • VOB/A: Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen
  • VOB/B: Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen
  • VOB/C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen
  • Belegreifheizen

    Das Belegreifheizen ist dann notwendig, wenn nach dem Beenden des Funktionsheizens die notwendige Restfeuchte des Estrichs noch nicht erreicht ist, was in der Regel der Fall ist. Dieses sollte sich unmittelbar an das Funktionsheizen anschließen, um den Baufortschritt sicherzustellen. In täglichen Schritten von 5-10 °C wird das Belegreifheizen, beginnend bei einer Vorlauftemperatur von ca. 25 °C, bis zur maximalen Vorlauftemperatur von 55 °C durchgeführt. Die maximale Vorlauftemperatur wird solange gehalten, bis die geforderte Restfeuchte erreicht ist.
    Im Anschluss wird die Vorlauftemperatur wieder in Schritten von 10 °C gesenkt bis auf ca. 25 °C.

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