Die Zweirohrheizung ist das übliche Verlegesystem. Jeder Heizkörper strömt dieselbe Vorlauftemperatur zu. Eine weitere Unterscheidung macht man noch bezüglich der „Verteilung“. Es wird nach „oberer Verteilung“, „unterer Verteilung“ sowie nach der „horizontalen Verteilung“ unterschieden.
Bei einer Zweirohrheizung mit „oberer Verteilung“ führt der Vorlauf zunächst an die höchste Stelle im System. Von dort strömt das Heizungswasser dann über verschiedene Fallstränge zu den Heizkörpern und über diese durch den Rücklauf zurück zum Kessel. Das Zweirohrsystem mit „oberer Verteilung“ eignet sich prinzipiell für Pumpen- und Schwerkraftheizungen.
Moderne Zweirohrheizungen arbeiten in der Regel mit der „unteren Verteilung“. Dabei verlaufen die Vorlaufleitungen im Keller. Sie führen das Heizungswasser zu verschiedenen Steigsträngen und über diese zu den einzelnen Heizflächen. Von da aus strömt das kühlere Wasser durch den Rücklauf zurück zum Wärmeerzeuger.
Eng mit der unteren Verteilung verwandt ist auch die „horizontale Verteilung“ im Zweirohrsystem. Dabei strömt das Heizungswasser über wenige Steigstränge nach oben. In jeder Etage oder Wohneinheit gehen dabei Heizungsrohre ab, die alle Heizflächen im entsprechenden Bereich anbinden. Möglich ist das zum Beispiel über:
- eine Ringleitung: alle Heizflächen der Zweirohrheizung sind hintereinander angeordnet; die Leitungen verlaufen oft an der Wand.
- eine zentrale Verteilung: Heizungsrohre verlaufen in der Decke oder im Boden und verzweigen sich im Geschoss zu den einzelnen Heizkörpern.
Die Einrohrheizung „erfand“ sich aus Kostengründen quasi selbst. Im Bau-Boom der 70’iger und 80’iger Jahre wurde diese Form der Wärmeverteilung häufig genutzt. Nachteilig wirkt sich der hohe Druckverlust aus. Auch der hydraulische Abgleich einer Einrohrheizung ist komplexer in der Durchführung. Ein weiterer Nachteil ist, dass das Heizungswasser in Strömungsrichtung immer kälter wird. Die Heizkörper müssen mit den daraus resultierenden kälteren Vorlauftemperaturen größer dimensioniert werden. Wer das kompensieren möchte, der fährt die Anlage meist mit höheren Vorlauftemperaturen. Klassische Einrohrheizungen haben im Vergleich mit einer Zweirohrheizung einen thermischen Mehraufwand von etwa 20 Prozent (höhere Vorlauftemperatur) und einen elektrischen Mehraufwand (höherer Druckverlust = mehr Pumpenarbeit) von rund 70 Prozent. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus entstehen so zusätzliche Kosten für Heizen und Strom von rund 350 Euro pro Jahr.
Die „Tichelmann Heizung“ – Richtiger: Die hydraulische Anbindung nach Tichelmann. Ein geniales aber auch kostenintensives System. Genial deshalb weil nahezu identische Druckverluste im Rohrnetz herrschen. Im Gegensatz zum Abgleich durch Ventile wird im Tichelmann-System keine Pumpenleistung durch unnötige Widerstände verbraucht. Es stellt das einzige System dar, in dem ein hydraulisch in sich abgeglichenes System mit dem geringst möglichen Widerstand geschaffen werden kann. Diesem Vorteil stehen einige Nachteile gegenüber: höherer Materialverbrauch, da die Rohrführung nicht auf dem kürzest möglichen Weg erfolgt, bei Rohrreduzierungen ist eine aufwändige Wärmedämmung erforderlich, da ungleiche Durchmesser vorliegen, und die nebeneinanderherlaufenden Vor- und Rücklaufleitungen haben unterschiedliches Gefälle. Somit ist die Rohrverlegung nach Tichelmann teuer hinsichtlich des Materialverbrauchs und der Rohrmontage, so dass sie in Privathaushalten eher selten zur Anwendung kommt oder kam.
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