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Wer hat die "Hosen" an, oder gibt es noch den Leithammel?

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Der Begriff „Leithammel“ kommt nicht von ungefähr, denn nur ein männliches Lebewesen ist für Führungspositionen wirklich prädestiniert. So sah jedenfalls die Rollenverteilung bis Mitte des 20. Jahrhunderts aus. Noch während der Studentenunruhen in den 1960er Jahren kritisierten Vertreterinnen der Frauenbewegung, dass die 68er den spezifischen Belangen von Frauen nicht genügend Beachtung schenkten. Und wie sieht es heute aus? Den Begriff „Leitschaf“ gibt es trotz Gender-Manie jedenfalls noch nicht…

Grafik : Odgers Berndtson
Grafik : Odgers Berndtson

Aber es bleibt die Frage: Werden männliche Chefs tatsächlich anders wahrgenommen als Frauen in der gleichen Position? Und wenn ja, welche Indikatoren spielen dann eine Rolle für die Akzeptanz einer Führungskraft? Dies sind nur zwei von vielen Stichworten, die die Wissenschaftlerinnen der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) in der Studie „Akzeptanz von Führungskräften – Analyse wahrgenommener Verhaltensweisen von Frauen und Männern in Führungspositionen“ jüngst nachgegangen sind. Und eins steht schon mal fest: Obwohl Frauenquoten schon seit den 80er Jahren diskutiert werden und weitere Maßnahmen zugunsten des weiblichen Geschlechts folgten: Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist in Deutschland nicht wesentlich gestiegen.

Woran kann das liegen? Vielleicht an der Einstellung zum Thema?! Immerhin geben rund 16 Prozent der befragten männlichen Top-Führungskräfte zu, dass sie keine Ahnung davon haben, ob die oberste Führungsebene in ihrem Unternehmen das Thema Gleichberechtigung aktiv vorantreibt. Frauen hingegen wählen auf diese Frage deutlich häufiger die Antwort: „nein“! Auch die Transparenz der Stellenbesetzung bewerten Frauen schlechter als ihre Kollegen, was nach Ansicht der Wissenschaftler auf hinderliche Strukturen für das Fortkommen von Frauen hinweist.

Differenzen in der Wahrnehmung von Männlein und Weiblein legt die Studie zudem zwischen den unterschiedlichen Führungsebenen offen: So geben beispielsweise Frauen im unteren und mittleren Management häufiger an, in einem Meeting unterbrochen zu werden als Männer aus diesem Bereich. Da verwundert es kaum, dass Männer und Frauen auch ihre Karriereperspektiven unterschiedlich einschätzen: Mehr als 60 Prozent der Managerinnen sind der Ansicht, dass Männer nach wie vor leichter Karriere machen können als Frauen. Von ihren männlichen Kollegen bestätigen dies nur rund 27 Prozent. Allerdings ändert sich die Ansicht unter den Frauen im Top-Management: Von ihnen geht nur noch ein Viertel davon aus, dass ihre männlichen Kollegen es leichter haben.

An der Akzeptanz gegenüber familienbezogenen Verpflichtungen scheint es nach den Umfrageergebnissen nur bedingt zu liegen, dass so wenige Frauen Führungspositionen ausüben: Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass Führung auch mit Familie geht. Mehr als die Hälfte der befragten Manager(innen) bestätigt, dass in ihren Unternehmen akzeptiert wird, wenn Aufgaben, Meetings oder Termine aufgrund familiärer Verpflichtungen verschoben werden. Familienbezogene Angebote (zum Beispiel Elternzeit) werden dagegen noch eher zurückhaltend beurteilt und in Anspruch genommen.

In der Wahrnehmung zwischen Männern und Frauen im unteren und mittleren Management gibt es allerdings deutliche Unterschiede, wodurch Akzeptanz einer Führungskraft in den Unternehmen geschaffen wird: Frauen gehen wesentlich häufiger davon aus, dass Präsenz am Arbeitsplatz wichtig dafür ist. Daher verwundert es wohl kaum, dass sie im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen viel häufiger alleinstehend und kinderlos sind. Für die Wissenschaftlerinnen bestätigt die Studie somit:  Sowohl zwischen den Führungsebenen als auch zwischen den Geschlechtern gibt es eine sichtbare Diskrepanz in der Wahrnehmung der Akzeptanzindikatoren.

Der „Leithammel“ hat der Emanzipation und Frauenquote wohl die Hörner geboten…

www.frankfurt-university.de

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