Was sich auf den ersten Blick so lustig anhört hat einen ersten Hintergrund. 1892 wütete die Cholera in Hamburg, insgesamt waren während der Epidemie 16.956 Menschen erkrankt und 8.605 Menschen sind gestorben. Die Epidemie brach während eines heißen Sommers aus. Der Wasserstand der Elbe war niedrig und das Flusswasser war ungewöhnlich warm. Da sich Senat und Bürgerschaft jahrzehntelang nicht auf den Bau einer Filteranlage einigen konnten, wurde das Hamburger Trinkwasser damals noch unfiltriert der Elbe entnommen; die Entnahmestelle zwei Kilometer flussaufwärts war bei Flut dem verschmutzten Hafenwasser ausgesetzt.
Zur Erinnerung an die Epidemie wurde bei der Eröffnung des Hamburger Rathauses (1897) im Innenhof der so genannte Hygieia-Brunnen aufgestellt.
Und heute?
Fehlende Toiletten und fehlendes oder ungenügendes Abwassermanagement bilden den Nährboden für eine Vielzahl vermeidbarer Infektionskrankheiten. Alle 20 Sekunden stirbt ein Kind an den Folgen einer Krankheit, die durch mangelhafte Hygiene, verschmutztes Wasser oder mit Fäkalkeimen verunreinigte Nahrung verursacht wird. 80 Prozent aller Durchfallkrankheiten in Entwicklungsländern werden durch schlechte hygienische Verhältnisse verursacht. Heute leben 2,5 Milliarden Menschen, darunter fast eine Milliarde Kinder, ohne grundlegende Sanitärversorgung.
Die Folgen sind katastrophal für uns alle, solange dieses Problem noch immer unterschätzt wird, obwohl es eines der wichtigsten Hindernisse für soziale und wirtschaftliche Entwicklung ist: Heute gehen in Entwicklungsländern alleine aufgrund vermeidbarer Krankheiten jährlich bis zu 1,2 Milliarden produktive Arbeitstage verloren. Wir brauchen mehr saubere Toiletten und ein Abwassermanagement, das Mensch und Umwelt schützt.