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Schon wieder ein Klo-Problem

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Nach dem defekten WC auf der ISS-Raumstation (siehe auch: https://www.sbz-monteur.de/allgemein/houston-wir-haben-ein-problem) gibt es nun schon wieder mal ein WC-Problem. Diesmal ist die Sache allerdings irdischer Natur. Aber wahrscheinlich genauso schwer zu lösen, wenn nicht sogar unmöglich, also eine Art Mission Impossible.

Wo liegt denn das Problem?

Das Problem begann mit der Frage: Was ist, wenn die Wartungsmonteure mal müssen? Diese folgenschwere Frage rief dann den gründlich deutschen Büfokratismus auf den Plan.

So ist dem §9 der „Errichtungsgenehmigung“ des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie zu entnehmen, dass „die Anlagen so auszustatten sind, dass die Arbeitssicherheit von Wartungs- und Bedienungspersonal sichergestellt ist“.

Arbeitssicherheit ist nicht erst seit gestern ein wichtiges Gut in Deutschland. Drei verschiedene Berufsgenossenschaften fühlen sich deshalb berufen, die Interessen der Monteure zu vertreten: die Berufsgenossenschaft See, die für Feinmechanik und Elektrotechnik sowie die für Handel und Warendistribution.

Voller Elan stürzten sich die Experten einschließlich diverser Gutachter und Hersteller auf das neue Arbeitsfeld, es wurde getagt und diskutiert in Hamburg, Köln, Husum, Berlin und Aurich – und endlich liegt sie vor, die „Berufsgenossenschaftliche Information zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“, 94 Seiten stark und so gut wie jede Eventualität bei Windenergieanlagen abdeckend.

Das Werk regelt nicht nur die Frage der Notdurft, sondern berücksichtigt auch andere Härtefälle – etwa wenn die Beschäftigten von ihrem Arbeitsplatz nicht herunterkommen oder Havaristen sich auf die Meeresbauwerke flüchten müssen. Ausgespart wurde in den Forderungen der Berufsgenossenschaften indes, wie denn mit jenen Substanzen zu verfahren sei, die bei der Benutzung nun mal eben anfallen. So gelangte das Abwasser der Offshore-Klosetts bis in die Beratungen der Windparkbetreiber. Mit den Experten des Bundesumweltministeriums in Sigmar Gabriels Ministerium wird nun „eine pragmatische Lösung“ befürwortet. Als eine Möglichkeit gilt ein kompaktes Camping-WC, das in die ersten Türme des Windparks „Alpha Ventus“ verbaut werden könnte.

Silvin Bruns, Geschäftsführer von Vattenfall New Energy, würde sich glücklich schätzen, wenn Porta Potti als Dauerlösung der drängenden Entsorgungsprobleme akzeptiert wird: „Das ist für uns alles Neuland, aber selbstverständlich erfüllen wir alle Auflagen.“

Womöglich wird der deutschen Bürokratie ein einzelner Abort jedoch nicht genügen. Sollten demnächst auch weibliche Monteure auf den Türmen Dienst tun, mahnt Michael Ziethen von der Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution, „dann müssen wir auch an ein getrenntes Klo im Turm denken“.

Also ich bin der festen Überzeugung, dass es einfacher wäre wenn die Steinkohle-Zechen wieder öffnen würden.

Klick für Infos zum Windpark: https://www.wind-energie.de/404/

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