Wer kennt diesen Spruch nicht? Damit werden in der Regel neue Führungskräfte gemeint, die Veränderungen durchsetzen.
Aber man kann diesen Spruch auch auf ein Handwerk beziehen, welches Schornsteine säubert. Warum? Tja, die Antwort ist gar nicht mal so einfach. Wenn man mal ehrlich ist, birgt sie sogar ein wenig Brisanz.
Uns steht im Laufe des Jahres 2008 ein neues Schornsteinfegergesetz ins Haus. Die Europäische Union hat das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) aufgefordert, das 70 Jahre alte Schornsteinfegergesetz zu entstauben und das bestehende Schornsteinfegermonopol abzuschaffen. Gleichzeitig soll das Nebentätigkeitsverbot (§14 Schornsteinfegergesetz) aufgehoben werden.
Damit alles (EU) - gerechter zugeht, sollen die rund 8000 Kehrbezirke in Deutschland für sieben Jahre in einem Ausschreibungsverfahren vergeben werden. Doch Stop! Wer als Installateur jetzt schon Angebote zum Kaminkehren schreiben möchte, der muss sich noch ein klein wenig in Geduld üben. Denn laut BMWi sollen die für den Wettbewerb freigegeben Arbeiten die nächsten fünf Jahre noch den Schornsteinfegern vorbehalten bleiben.
Allerdings soll das Nebentätigkeitsverbot sofort mit dem erscheinen des neuen Schornsteinfegergesetzes fallen. Bei einer sofortigen Aufhebung des Nebentätigkeitsverbots käme es zu einer unglücklichen Konstellation von hoheitlichen Aufgaben. Denn wer „misst, der wartet nicht und wer wartet, der misst nicht“. Damit waren die Aufgaben in der Vergangenheit klar verteilt. Hier wird die eigentliche Brisanz deutlich, denn ein mit hoheitlichen Aufgaben betrauter Bezirksschornsteinfeger kann dann, nachdem er die Feuerstätte einer Kontrollmessung nach BImSchV unterzogen hat, sofort eine Wartung anbieten und auch durchführen.
O.K. - Wartungsarbeiten an Gasgeräten darf nur das konzessionierte Vertragsinstallationsunternehmen (VIU) durchführen; aber es gibt ja auch noch genug Ölfeuerstätten, die nicht erst über die Zugangshürde einer Konzession "verarztet" werden dürfen.
Hier ein Film des WDR zum Thema:
