„Du hast doch sicher eine Seite im StudiVZ, oder?“ Eine Frage die man eigentlich fast immer gestellt bekommt, wenn man jemanden kennenlernt und in Kontakt bleiben will. Telefonnummern austauschen – Schnee von gestern. Heute sammelt man Freunde in einer Freundes Liste in seinem Profil. Ob StudiVZ, meinVZ, MySpace, facebook, kwick Wer-kennt-wen? oder Lokalisten. Das Prinzip immer ein ähnlicher Aufbau.
Was macht solche Netzwerke aber eigentlich so beliebt? Fast jeder hat heute so ein Profil. Sie werden gehegt und gepflegt. Ein cooles Profilfoto darf da natürlich nicht fehlen. Infos zur Person sind selbstverständlich. Als ich neulich mit einem Freund diskutiert habe, wie vorteilhaft solche Netzwerke sind, meinte er: „Hier kann ich geschwind einen Gruß auf der Seite hinterlassen und die Person weiß, dass ich an sie denke. Früher musste ich anrufen oder so und das hat oft ewig nicht geklappt. So eine Seite macht es deutlich einfacher.“
Ist man z.B. mal auf Montage kann man leicht mit seinen Freunden über solche Seiten kommunizieren und bleibt in Kontakt. Über so ein Netzwerk könnte man auch eine Interessengruppe zum Austausch von Monteurskenntnissen gründen. Im Internet heute eigentlich kein Problem mehr.
Was ist aber eigentlich so ein soziales Netzwerk? Sicher keine Erfindung der Neuzeit. Soziale Netzwerke funktionierten auch schon ohne Internet. Es dauerte länger, bis man ein Netzwerk um sich aufgebaut hat und sicher war es auch nicht so groß wie die, die man heute über so ein Profil hat. Das Bedürfnis nach sozialen Kontakten und nach Menschen mit ähnlichen Interessen war aber schon immer da.
Im Zeitalter des Internets haben sich die Netzwerke ein wenig geändert. Damit man einen Menschen besser Kennenlernen kann, legt man sich ein Profil an. Manchmal unter dem echten Namen, oft aber auch mit einem „Fantasienamen“, dem sogenannten Nickname (dt. Spitzname).
Registriert man sich bei so einem Netzwerk bekommt man eine Profilseite. In der Regel sind sie alle gleich aufgebaut. Einzelne Anbieter geben aber die Option zur individuellen Gestaltung der eigenen Seite (z.B. MySpace). Bestandteile eines solchen Profils sind eigentlich immer ein Foto, einem Bereich, in dem man persönliche Angaben machen kann, ein Gästebuch, eine Liste in der die Freunde aufgelistet sind und oft auch noch ein Bereich in dem eigene Fotos, Videos oder Musik hochgeladen werden können.
Wie viele Informationen man über sich preis gibt bleibt jedem selbst überlassen. Ratsam ist es aber, sich gut zu überlegen, welche Informationen man über sich im Internet veröffentlichen will. Man sollte sich immer die Frage vor Augen führen: „Welche Informationen würde ich einem Fremden auf der Straße über mich geben?“ Oder vielleicht auch: „Was würde ich meinem Chef über mich erzählen.“ Immer mehr Unternehmen schauen im Internet, was sie so über ihre Bewerber finden. Oft kann sicher der ein oder andere Kommentar auf einer Pinnwand oder auch ein Fotoalbum der Grund für eine Absage sein. Wer möchte schon gerne Mitarbeiter, die stolz ihre Saufgelage im Internet zur Schau stellen. Daten die einmal im Internet sind, sind für immer da. Die wieder zu löschen ist eigentlich unmöglich. Deshalb schauen, was veröffentliche ich und wer kann es sehen.
Soziale Netzwerke kann man aber nicht nur privat nutzen sondern z.B. auch beruflich. Im Netzwerk xing besteht die Möglichkeit berufliche Kontakte zu knüpfen. Hier wird natürlich der berufliche Wertegang angegeben. Es kann also auch passieren, dass Unternehmen sich hier ihre neuen Mitarbeiter suchen. Ein Stellenmarkt ist auch vorhanden und Gruppen zum fachlichen Austausch stehen auch zur Verfügung. Ratsam für den Auftritt in solch einem Netzwerk ist, dass man seriös rüberkommt und nicht gerade das letzte Partybild als Profilfoto hochlädt.
Soziale Netzwerke sind also nicht nur für Privatpersonen von Interesse, sondern auch für Firmen, um sich auszutauschen. Egal, wer sie nutz. Sie sind inzwischen schon fester Bestandteil des Web2.0 geworden und geben uns neue Möglichkeiten mit Menschen in Kontakt zu treten.