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Hi oder Hs = Heizwert oder Brennwert

Inhalt

Je nach Brennstoff ist in den Heizgasen mehr oder weniger Wasser in Form von Dampf enthalten. Bei der Verbrennung von Erdgas entstehen bis zu 1,5 Liter Wasser in Dampfform pro Kubikmeter Erdgas, bei Heizöl sind es bis zu 0,9 Liter Wasser pro Liter Heizöl.

Dieser Dampf enthält aber relativ viel Wärme, wie das folgende Beispiel zeigt

– um 1 Liter Wasser von 10 °C auf 100 °C zu erwärmen, benötigt man ca. 0,1 kWh

– um dieses 100 °C heiße Wasser in Dampf zu verwandeln, sind weitere ca. 0,6 kWh erforderlich (Verdampfungswärme).

Die gleiche Wärmemenge, die zur Änderung des Aggregatzustandes (Wasser in Dampf) aufgewendet wird, wird bei der Kondensation des Wasserdampfes wieder frei und kann dem Heizungswasser als Wärmeenergie wieder zugeführt werden.

Die Taupunkttemperatur ist bei Heizöl niedriger als bei Erdgas (siehe Diagramm). Das heißt, die Brennwertnutzung setzt bei Heizöl erst bei niedrigeren Temperaturen ein als bei Erdgas.

Taupunkt-Grafik Bild: Vaillant
Taupunkt-Grafik Bild: Vaillant

Wer hier weiterliest der bekommt die Hintergründe zum Heiz- und Brennwert!

Der Heizwert (Hi) bezeichnet die Wärmemenge, die bei einer vollständigen Verbrennung frei wird, wenn das dabei entstehende Wasser dampfförmig abgeführt wird.

Der Brennwert (Hs) definiert die bei vollständiger Verbrennung frei werdende Wärmemenge einschließlich der Verdampfungswärme, die im Wasserdampf der Heizgase enthalten ist. Eine Übersicht der Brennstoff-Eigenschaften, die für die Brennwertnutzung wichtig sind, befindet sich in der Tabelle.

Brennwert-Nutzen Tabelle Grafik/Tabelle: Vaillant
Brennwert-Nutzen Tabelle Grafik/Tabelle: Vaillant

Die Verdampfungswärme konnte früher nicht genutzt werden, da die technischen Möglichkeiten dafür noch nicht existierten, wie ein Feuchteunempfindlicher und druckdichter Schornstein. Für alle Nutzungsgrad Berechnungen wurde daher der Heizwert (Hi) als Bezugsgröße gewählt. Damit ein direkter Vergleich von Brennwertgeräten mit konventionellen Wärmeerzeugern möglich ist, bezieht man die im Brennwertbetrieb erhaltene Nutzwärme, also fühlbare Wärme plus Kondensationswärme, auf den Heizwert Hi.

Auch in den Richtlinien werden Nutzungsgrade in der Heiztechnik weiterhin auf den Heizwert (Hi) bezogen. Heizwert und Brennwert sowie der Prozentsatz, um den der Brennwert größer

ist als der Heizwert, sind in der Tabelle für verschiedene Brennstoffe zusammengestellt.

Aufgrund des großen Anteils von Wasserstoff im Erdgas (Methan CH4) ist die Wasserdampfmenge in den Heizgasen relativ groß. Der theoretisch maximal nutzbare Brennwertgewinn im Vergleich zum Heizwert beträgt bei:

Erdgas – 11 %

Flüssiggas – 9 %

Heizöl EL – 6 %

Die Nutzung der Brennwerttechnik ist daher beim Erdgas am wirkungsvollsten, doch auch bei Flüssiggas und Heizöl EL ergibt sich noch eine beachtenswerte Einsparung an Brennstoff.

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