Eis könnte eine Energiequelle der Zukunft sein. Im Eis steckt viel Energie. Mit der richtigen Technik, einem Eisspeicher und einer Wärmepumpe lässt sich diese Energie sogar zum Heizen nutzen.
Wird ein Kilogramm Eis geschmolzen, dann wird soviel Energie frei, als würde man einen Liter Wasser von Null auf 80 Grad erwärmen. Besonders beim Übergang von Wasser zu Eis wird viel Wärme, die sogenannte Kristallisationswärme frei. Wie viel Energie da versteckt ist, wird am Beispiel deutlich. Wird 80 Grad heißem Wasser die Wärme bis auf 0 Grad entzogen, erhält man 80 Energieeinheiten. Wird dann aber 0 Grad kaltes Wasser zu Eis, werden nochmals 80 Energieeinheiten frei. Das Prinzip verläuft nicht nur im Labor ab. Das Wasser für eine „Eisheizung wird in einem künstlich angelegten und unterirdischen Bassin gespeichert und unter anderem durch die Solaranlage erwärmt. Während der Heizperiode entziehen Wärmetauscher und Wärmepumpe dem Wasser so lange die darin enthaltene Wärme, bis das Wasser zu Eis durchgefroren ist.
Die gewonnene Energie kann Einfamilienhäuser bis hin zu großen Gewerbeimmobilien wärmen - je nach Jahreszeit und Bedarf. „Von einem unterirdischen Wasserspeicher gehen keine Gefahren für das Grundwasser aus, ein Genehmigungsverfahren wie bei Erdbohrungen entfällt und die CO2-Belastung ist nahezu gleich null“, meint Alexander von Rohr, der mit seiner Firma in Friedrichshafen auch kleinere Eisspeicher für Einfamilienhäuser entwickelt, die mit Betonspeicher und einem patentierten Wärmetauscher geliefert werden. Dieser Wärmetauscher lässt das Eis von der Mitte des Speichers nach außen und nach oben wachsen. Dadurch gebe es keine Gefahr, dass das Eis den Betonmantel sprengen könnte.
Quelle: ARD Ratgeber Bauen und Wohnen