Laut aktuellem Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), dem Klimarat der Vereinten Nationen, hat sich die Erde in den vergangenen 100 Jahren um rund 0,7 Grad Celsius erwärmt. Die Folgen waren weniger kalte Tage und Frostperioden, dafür mehr heiße Tage, Hitzeperioden, Dürren und heftige Niederschläge sowie deutlich intensivere tropische Stürme.
Link-Tipp: IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change www.mnp.nl/ipcc
Risiken der weltweiten Erwärmung
Ohne Gegenmaßnahmen rechnet die Mehrheit der IPCC-Mitglieder bis Ende des 21. Jahrhunderts mit einem weiteren Temperaturanstieg von 1,1 bis 6,4 Grad. Unterhalb von 1 Grad Celsius ist der Schaden für die Ökosysteme gering. Zwischen 1 und 2 Grad Celsius wächst das Risiko auf regionaler Ebene. Über 2 Grad Celsius sind zahlreiche Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht, ab 3 Grad Celsius ganze Ökosysteme in Gefahr. Insbesondere in Entwicklungsländern drohen Hunger- und Wasserkrisen sowie weitere sozioökonomische Schäden. Die globale Erwärmung lasse sich schon jetzt nicht mehr aufhalten, allerdings sei eine Stabilisierung möglich, so der Weltklimarat. Seine Vorgabe heißt: Begrenzung des Temperaturanstiegs bis zum Jahr 2099 auf maximal 2 Grad Celsius.
Treibhausgase und Verursacher
Das Klima wandelt sich. Wie schnell und mit welchen Konsequenzen, darüber entscheidet auch der Mensch. Zwischen 1970 und 2004 stieg der Anteil anthropogener, das heißt vom Menschen verursachter Emissionen um rund 80 Prozent von 21 auf 38 Gigatonnen (IPCC). Eine besondere Rolle spielte dabei das Kohlendioxid (CO2): Nicht zuletzt die Verbrennung fossiler
Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas treibt die globale Erwärmung voran. 2004 betrug der CO2-Anteil an den gesamten anthropogenen Emissionen 77 Prozent.
CO2 ist das wichtigste anthropogene, das heißt vom Menschen verursachte Treibhausgas. Ebenso wie Distickstoffoxid (N2O, Lachgas), Ozon (O3), Methan (CH4) und Wasserdampf (H2O) wird es aber auch natürlich freigesetzt. Etwa 400 Gigatonnen CO2 werden nach Schätzung des Bremer Instituts für Umweltphysik (IUP) jährlich in die Atmosphäre abgegeben, davon sind 38 Gigatonnen vom Menschen verursacht (IPCC-Bericht). Zusätzliche Mengen CO2 geben unter anderem aktive Vulkane frei. Der natürliche Treibhauseffekt hält die Durchschnittstemperatur der Erde bei plus 15 Grad Celsius. Ohne dieses Phänomen läge der Wert bei frostigen minus 18 Grad Celsius. Weitere Erhöhungen würden nach Berechnungen der Forscher Tier- und Pflanzenarten sowie Ökosysteme bedrohen, den Meeresspiegel ansteigen lassen und damit Lebensräume von vielen Menschen und Tieren gefährden.
Link-Tipp: IUP R Institut für Umweltphysik an der Universität Bremen www.iup.uni-bremen.de
Der weltweite Energieverbrauch
Mit dem 2005 in Kraft getretenen Kyoto-Protokoll haben sich die UN-Mitglieder dazu verpflichtet, ihre Gesamtemissionen zwischen 2008 und 2012 um 5 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Allerdings: Die Menschheit wächst und damit der weltweite Energieverbrauch. Allein die beiden aufstrebenden neuen Wirtschaftsgroßmächte China und Indien verzeichnen ein jährliches
Bevölkerungswachstum von 0,6 bzw. 1,9 Prozent (Auswärtiges Amt). Die Internationale Energie-Agentur IEA geht davon aus, dass sich der globale Energieverbrauch bis 2030 um 50 bis 70 Prozent erhöht. Damit ist zurzeit ein weiterer Anstieg der Treibhausgasemissionen unvermeidlich, denn neben Uran decken Kohle, Erdgas und Erdöl laut Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) noch immer über 80 Prozent des Welt-Primärenergiebedarfs. Bei deren Verbrennung entsteht CO2.
Link-Tipp:
Bereits 1997 legte die Internationale Staatengemeinschaft in Kyoto verbindliche Handlungsziele und Umsetzungsmaßnahmen für den globalen Klimaschutz fest. Download Kyoto-Protokoll www.bmu.de
Auswärtiges Amt www.auswaertiges-amt.de
IEA International Energy Agency www.iea.org
BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe www.bgr.bund.de