Erdgas besteht hauptsächlich aus Methan, das in riesigen Blasen 1.000 bis 3.500 Meter tief im Erdreich eingeschlossen liegt. Über Pipelinenetze mit einer Gesamtlänge von mehreren 100.000 Kilometern wird das Gas vom Förderort zu den Abnehmern gepumpt oder als Flüssiggas in Tankern verschifft.
Das energiereiche Gas ist wenig verunreinigt und wird zur Stromerzeugung in Gasturbinenkraftwerken und zum Heizen in Haushalten genutzt. In jüngster Zeit setzt sich Erdgas auch als günstiger und sauberer Kraftstoff für Verbrennungsmotoren durch. Deutschland deckt 22,5 Prozent des Primärenergiebedarfs mit Erdgas, weltweit sind es derzeit 20,7 Prozent.
Erdgas produziert wegen des hohen Wasserstoffanteils wesentlich weniger CO2 als Erdöl. Allerdings ist unverbrannt in die Atmosphäre gelangtes Methan ein etwa 25-mal wirksameres Klimagas als Kohlendioxid. Das farblose Gas lässt sich unter hohen Drücken (bis 150 bar) stark komprimieren und bei niedrigen Temperaturen verflüssigen (ca. –161,5 Grad Celsius), was die Lagerung und den Transport vereinfacht. Gasturbinenkraftwerke sind mit einem Wirkungsgrad von 55 bis 60 Prozent sehr effizient und können zudem ihre Leistung kurzfristig hochfahren oder reduzieren. Die konventionell geförderten Gasreserven reichen nach aktuellen Prognosen noch etwa 62 Jahre. Durch die Förderung von bisher unerschlossenen Gasressourcen könnte der Brennstoff noch ungefähr 130 Jahre zur Verfügung stehen.
VORTEILE
> wenig Verunreinigungen
> saubere Verbrennung
> keine Schattenkraftwerke nötig
> auch als Kraftstoff verwendbar
> lässt sich leicht lagern und sehr flexibel einsetzen
> hohe Reserven (60 bis 190 Jahre)
NACHTEILE
> hohe CO2-Emissionen
> Unverbranntes Erdgas (Methan) ist hochschädliches Klimagas
> Abhängigkeit der Weltwirtschaft von Gasimporten
> Unfälle und Havarien beim Transport schädigen die Umwelt
ANGABEN AUF BASIS:
BMWi: Primärenergieverbrauch nach
Energieträgern, 2007
IEA: Key World Energy Statistics, 2007