Kleine Maßnahmen im Sommer sparen Energie und Kosten im Winter. Neue Heizungspumpen verbrauchen weniger Strom. Hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage und Dämmung der Rohrleitungen nutzen Wärme besser.
Wer seine Heizungsanlage noch im Sommer auf Vordermann bringt, spart im Winter Energie und Kosten.
Neue Hocheffizienzpumpen etwa sparen bis zu 90 Prozent des Stromverbrauchs ein. Ein hydraulischer Abgleich erhöht die Effizienz der Anlage erheblich. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Dämmung von Rohrleitungen lohnt sich. Für Hausbesitzer besonders interessant ist: Seit April unterstützt die Förderbank KfW die Optimierung von Heizungsanlagen finanziell.
Weitere Informationen gibt es beim kostenfreien Beratungstelefon von Zukunft Altbau: 08000/12 33 33 oder unter www.zukunftaltbau.de.
In deutschen Heizungskellern herrscht oft ein beträchtlicher Schlendrian: Bis zu 10 Prozent der durchschnittlichen Stromrechnung eines Haushalts entfallen auf uneffiziente Heizungspumpen. Viele Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sind nicht wie vorgeschrieben gedämmt, schlecht eingestellte Pumpen und Ventile treiben die Heizkosten in die Höhe. Insgesamt 90 Prozent der Heizungsanlagen könnten energetisch optimiert werden, ergab eine Erhebung der KfW.
Bei Heizungspumpen lohnt sich eine Überprüfung besonders. Kein elektrisches Haushaltsgerät besitzt ein solch hohes Stromsparpotenzial. Ungeregelte Heizungspumpen pumpen das Wasser stets mit voller Leistung durch das Rohrnetz, auch wenn die Heizungsventile gedrosselt sind. Geregelte Hocheffizienzpumpen dagegen arbeiten drei Viertel der Heizperiode in Teillast und das senkt den Strombedarf erheblich. Schließlich arbeiten Heizungspumpen bis zu 6.000 Stunden im Jahr. Brauchen alte ungeregelten Pumpen jährlich im Schnitt 600 Kilowattstunden, sind es bei neuen nur noch 60.
Ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage spart zusätzlich wertvolle Energie. Werden die Heizkörper in einer Wohnung bei gleicher Thermostatstellung unterschiedlich warm und treten Strömungsgeräusche auf, besteht Handlungsbedarf. Der Abgleich sorgt im Heizungssystem für ausgeglichene Massenströme und stellt sicher, dass die Wärme optimal genutzt wird. Das Ergebnis: Der Energieverbrauch sinkt. Das kann jährlich mehrere hundert Euro ausmachen und spart zudem auch noch Unmengen an Kohlendioxid ein.
Auch die Dämmung von zugänglichen Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen, die sich in unbeheizten Räumen befinden, reduziert den Energieverbrauch. Die Dämmung ist seit Januar 2007 durch die Energieeinsparverordnung EnEV gesetzlich vorgeschrieben.
Für Eigentümer, die selbst in ihrem Ein- oder Zweifamilienhaus wohnen, gilt die Vorschrift zwar erst nach einem Eigentümerwechsel, sie rentiert sich jedoch bereits heute in der Regel nach wenigen Jahren.
Diese kleinen Maßnahmen mit großer Wirkung sind auch bei einem Austausch der kompletten Heizanlage unerlässlich. Stehen bei ihnen bereits Überlegungen dazu an, empfiehlt es sich, einen qualifizierten Gebäudeenergieberater aus ihrer Region hinzuzuziehen. Er berät, welches System im Einzelfall das Richtige ist. Die Bandbreite der Heizsysteme ist groß: Sie reicht von Holzpelletheizungen über Brennwertkessel mit thermischer Solaranlage, oder einem Anschluss an ein bestehendes Fernwärmenetz bis hin zur Installation einer Wärmepumpe.
Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer neutral und unabhängig über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Das Programm des Umweltministeriums Baden-Württemberg wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) in Karlsruhe umgesetzt