Hallo Blogger,
vor einiger Zeit habe ich mit meinem Azubi eine alte Heizwertanlage gegen eine neue Brennwertanlage getauscht.
Aufgrund der niedrigen Abgastemperaturen muss das Abgassystem entsprechend geändert bzw.erneuert werden. Systemgebunden wurde von uns ein Kunststoffrohrabgassystem verbaut. Abgastemperaturen von nur 30°C sind bei optimimalen Brennwertnutzen möglich. Das neue Abgasrohr wurde durch den vorhandenen 2-zügigen Schornstein gezogen.
Der Schornstein hat eine schöne gewölbte Abdeckung durch welche wir mit unserem Abgasrohr durch mussten. Als ich anfangen wollte in diese Abdeckung ein Loch zu schneiden fragte mich, mein wissbegieriger Azubi: "Hey, warum machen wir uns überhaupt die Mühe ein Loch in die Abdeckung zu schneiden, können wir denn nicht die neue Abgasleitung nicht einfach unterhalb der Kaminabdeckung enden lassen? Das sieht doch eigentlich auch viel besser aus oder warum müssen wir dadurch".
Ich gab ihm folgende Antwort: "Da die Abgastemperaturen weit unter dem Taupunkt liegen, bei Erdgas E (H) liegt der Taupunkt bei ca. 54°C, beginnt der Wasserdampf an der Atmosphäre und an kalten Bauteilen sofort zu Kondensieren. Dieses Kondensat, welches sich unterhalb der Schornsteinabdeckung niederschlägt, wird bei niedrigen Außentemperaturen sofort gefrieren und schöne bizarre Eiszapfen schaffen. Nun ich glaube, wenn solch ein Eiszapfen vom Dach fällt und eine Person verletzt, dann haben wir wohl die A....karte gezogen. Außerdem kann es passieren das sich unter der Abdeckung die Abgase anstauen und diese dann wieder angesaugt werden. Das würde dann dazu führen das unsere Abgaswerte nicht gerade die Besten sind und die meisten Gasbrennwertgeräte schalten auf Störung, sobald CO2 in der Verbrennungsluft enthalten ist. Und dies ist, so glaube ich gerade zu dieser Jahreszeit nicht sehr angenehm".