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Was regelt ein Strahlregler?

Nur scheinbar unscheinbar

In diesem unterirdisch schlechten Hotel mit den miserablen Sanitäreinrichtungen konnte man es wieder mal sehen, wie unkomfortabel das Zapfen von Wasser aus einem Hahn ist, dem man den Strahlregler entfernt hatte.

Ein dicker, ungelenkter Strahl pladdert ins Waschbecken. Das Waschgefühl, egal ob mit oder ohne Seife ist daher wenig luxuriös. Es hatte was von Pfadfinder-Wäsche an einer Quelle, abenteuerlich aber nicht drei Hotel-Sterne wert. Der europäische Fließ-Standard beinhaltet immer den guten, alten Strahlregler am Waschtisch-Auslauf.

Perlator oder nicht?

Wer jetzt denkt, ein Strahlregler ist immer auch ein Perlator, der irrt. Perlator ist die geschützte Markenbezeichnung des Herstellers Neoperl. Der Name Perlator hat sich gewissermaßen als Synonym für den Strahlregler zumindest in Deutschland etabliert. Und obwohl es auf den ersten Blick imageträchtig erscheint, wenn ein Hersteller einen Markennamen hält, der Namensgeber für sämtliche Produkte am Markt ist, legt Neoperl auf eine Differenzierung wert. Des weiteren etabliert sind auch noch Namen wie Luftsprudler oder Mischdüse.

Strahl ist Strahl

Das ein beliebiger Wasserstrahl nicht dem aus einem Strahlregler gleicht, ist hinlänglich bekannt. Der Luftsprudler wertet den Strahl auf. Durch eine Anzahl von Sieben, durch die das Wasser getrieben wird, verändert sich das Strahlbild erheblich. Schlitze sorgen für eine Durchmischung des Strahls mit Luft. Diese Schlitze können seitlich angeordnet werden oder als Ring unterhalb des Sprudlers angeordnet sein. Die hohe Geschwindigkeit am Auslauf sorgt für einen Effekt in dem Luft gewissermaßen eingesaugt wird (siehe auch "Venturirohr" in Heft 6 von 2009, leicht recherchierbar im Archiv unter www.sbz-monteur.de). Die eingebettete Luft weicht den Strahl auf und lässt ihn voller erscheinen als er tatsächlich ist. Auch das Plätschern wird normalerweise durch diese Mischdüse verhindert.

Plätscherbeispiele

Ein ungeschönter Wasserstrahl inklusive einer nassen Hose stellt sich immer wieder gerne ein, wenn nach einer erfolgten Reparatur im Hause das Wasser wieder aufgedreht wird. Um die Strahlregler mit ihren feinen Sieben nicht durch gelösten Rohrverunreinigungen zu verstopfen, werden die Strahlregler bei der erneuten Inbetriebnahme aus der jeweiligen Armatur sinnvoller Weise kurzzeitig entfernt. Waschtisch und Badewanne werden also ohne die Strahlaufwertung durchgeplätschert. Nicht selten schießt der Wasserstrahl dabei auch über das Becken hinaus.

Effekte

Neben dem äußerlichen Bild, über das sich sicherlich streiten lässt, ist dem Strahl durch die Veränderung eine gefühlte Aufwertung mitgegeben worden. Die gefühlte Strömungskraft steigt. Kaltes Wasser fühlt sich aufbereitet nicht mehr ganz so kalt an. Das Geräusch täuscht nach dem Durchmarsch durch den Strahlregler einen deutlich stärkeren Volumenstrom vor. Letztlich sorgt diese Anpassung also für ein komfortables Gefühl bei relativ geringem Wasserdurchfluss. Es existiert also auch der Spargedanke, der den Einsatz umfassend rechtfertigt.

Artenvielfalt?

Strahlregler haben Innen- oder Außengewinde und meist ein metrisches Gewinde von 22, 24 oder 28 Millimeter. Exoten von 18, 19 oder 21 Millimeter werden ebenfalls, aber selten verbaut. Das Innenleben besteht aus metallenen oder Sieben aus Kunststoff. Metallene Siebe lassen sich grober reinigen da sie mechanisch belastbarer sind. Regler aus Kunststoff verkalken konstruktionsbedingt weniger schnell und lassen sich gegebenenfalls auch leicht vom Kalk befreien.

Einige Hersteller sorgen für eine dynamische Anpassung des Durchflusses abhängig vom Druck. Dabei wird bei hohem Fließdruck ein Dichtring weit in die Durchflussöffnung verschoben und verkleinert diese entsprechend. Bei geringem Fließdruck bleibt die Öffnung größer und der Durchfluss wird so ebenfalls angepasst. Dies kann erhebliche Einsparungen erbringen, man denke nur mal an die Sanitäranlagen in gastronomischen Betrieben. Kleines Bauteil mit großer Wirkung und ewig währenden Marktpotenzial, so scheint es zumindest.

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